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Fünf Jahre österreichisches Weltraumprogramm  
  Das Österreichische Weltraumprogramm des Infrastrukturministeriums hat am Dienstag nach fünf Jahren Bilanz gezogen: Über 50 heimische Unternehmen sind mittlerweile in der Luft- und Raumfahrttechnik tätig.  
Sie sind Zulieferer für Tieftemperatur-Treibstoffleitungen, für Isoliermaterial in Raumsonden oder für Hard- und Software zum Signalempfang in Satelliten.
Vom Magnetfeldmesser bis Galileo
"All-seits" gefragt ist Forschung und Technologie aus Österreich, hieß es im Rahmen eines "Space Day" in Wien: das Grazer Institut für Weltraumforschung steuert zum Beispiel ein Magnetfeld-Messgerät für den "Venus Express" der europäischen Weltraumagentur ESA bei; österreichische Firmen entwickeln im "Ariane"-Trägerraketen-Programm neuartige Speicher für Raketentreibstoff oder entwickeln Testsysteme für das geplante europäische Satelliten-Navigationssystem "Galileo".
Fördergelder vom heimischen "Weltraumprogramm"
Der Bund fördert Weltraum-ambitionierte heimische Firmen pro Jahr mit sieben Millionen Euro im Rahmen des "Österreichischen Weltraumprogramms".

Dieses Förderprogramm zeige Wirkung, so das Forschungsstaatssekretariat im Verkehrsministerium: Die österreichischen Weltraum-Akteure hätten ihre Umsätze seit Beginn des nationalen Förderprogramms im Jahr 2002 deutlich steigern können: von 60 Millionen Euro (2002) auf zuletzt 93 Millionen Euro (2005).

Bisher also sieben Millionen Euro Förderung pro Jahr - über das Fördervolumen der kommenden Jahre werde noch verhandelt, sagte Staatssekretärin Christa Kranzl im ORF-Radio. Unter Umständen könnte künftig mehr Budget zur Verfügung stehen.
Österreich in der ESA
Die ESA hat ein jährliches Budget von ca. drei Mrd. Euro. Österreich (BMVIT) investiert pro Jahr rund 33 Millionen Euro in ESA-Programme, dies sind rund 1,2 Prozent der ESA-Programme gesamt.

2006 betrug Österreichs ESA-Beitrag laut BMVIT 33,46 Millionen Euro, davon 14,43 Millionen Euro für "Pflichtprogramme" und 19,03 Millionen Euro für "Wahlprogramme".

Die Beteiligung an ESA-Forschungs- und Infrastruktur-Programmen (in den Bereichen Telekommunikation, Erdbeobachtung und Meteorologie, Navigation, Forschung in Schwerelosigkeit, Trägerraketen) wählt Österreich laut BMVIT nach eigener Prioritätensetzung.
ESA-Lob für Österreich
Volker Liebig, Direktor für Erdbeobachtungssysteme der Europäischen Weltraumagentur, lobt auf Radio Österreich 1 die bisherigen Beiträge von Österreichs Forscher und Firmen im Rahmen der ESA.
Blindflug Galileo?
Beim Satellitennavigationssystem "Galileo" gibt sich der ESA-Vertreter Volker Liebig übrigens optimistisch und hofft auf einen raschen Kompromiss zwischen EU und Firmenkonsortium. Trotz 20 Jahren Vorsprung der USA mit dem GPS-System, werde das europäische System die Nase vorne haben, meint Liebig und hofft auf einen nur leicht verzögerten Start im Jahr 2012.

Skeptischer äußert sich die österreichische Staatssekretärin: Bald schon könnte die EU-Kommission "laut über Alternativen" zum Milliardenprojekt "Galileo" nachdenken, so Christa Kranzl.

Sprich: über andere Firmen genauso wie über andere Technologien, meint sie. "Galileo" werde morgen und übermorgen auch Thema beim Ratstreffen der EU-Verkehrsminister sein.

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 27.3.07
->   "Nationales Weltraumprogramm" (bmvit)
->   ESA
->   Space Day (bmvit)
 
 
 
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01.01.2010