News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Gesellschaft 
 
Die Verteidigung der Zukunft  
  Damit junge Menschen in den ehemaligen Kriegsgebieten am Balkan eine Zukunftsperspektive entwicklen können, hat die OSZE jetzt sogenannte Container für die Förderung junger Ideen und Kultur und damit Zukunft geschaffen.  
Container für den Frieden
Entgegen dem, was man üblicherweise von Containern erwartet, soll Patz geschaffen werden für Gedanken und neue Ideen. 15 Container - mobile.culture.container so der Name des Projektes - machen in verschieden Städten Bosnien-Herzegowinas, Serbiens und Kroatiens Station und sollen ein mobiles Jugend-, Kultur- und Medienzentrum sein, das immer für kurze Zeit in einer Stadt bleibt.

"Kein Wohlstand ohne Frieden. Kein Frieden ohne Überwindung des Hasses." So steht es im Programm von mobile.cultur.container. Das Projekt beschäftigt sich mit verschiedenen Fragen, deren Lösung wohl ganz wichtig auf dem Weg zu einem dauerhaften Frieden in dem Gebiet sind: "Wie sieht die persönliche Zukunft der jungen Menchen in Südost-Europa aus?, Wie kann dauerhaft ein friedliches Zusammenleben gestaltet werden?, Wie kann eine Annäherung Südost-Europas an das Vereinigte Europa erreicht werden?"
Kulturzentrum mobil
Das Projekt soll Platz schaffen, einen Platz, an dem sich junge Bürger treffen können. Dort kann eine Schülerzeitung entwickelt oder Ausstellungen organisiert werden. Man kann tanzen, Musik hören, schreiben, lesen, über das Internet chatten, Cafe trinken. Also einfach leben. Und in Wirklichkeit geht es wohl weniger um das bißchen Platz , das in den Städten benötigt wird, sondern um den großen Platz, der in den Köpfen der jungen Menschen geschaffen wird.

Die Eröffnung fand gestern abend in Tuzla statt. Hier bleibt auch ein Basisteam. Heuer sind die Stationen Tuzla (06.06 - 06.07.2001), Osijek (14.07 - 17.08.2001), Cacak (26.08 - 28.09.2001), Gorazde (07.10 - 10.11.2001). Nach einer Winterpause wird das Projekt nächstes Jahr aber weitergeführt.
Keine Spur des Grauens
Nach den jahrelangen kriegerischen Auseinandersetzungen am Balkan, soll mit der Idee wieder Kreativität und europäische Weite in die Länder gebracht werden. Aber, was bleibt? Neben technischen und organisatorischen Dingen, sollen Kontakte in den Rest Europas aufgebaut werden. Interaktives und vernetztes Europa auch für die, die normalerweise ausgeschlossen sind.
...
15 Container
30 mal 30 Meter muß ein freier Platz in einer Stadt groß sein um den Containern Raum zu geben. Die 15 Container werden in einem Kreis aufgestellt und durch eine 20 Meter breite und 7 Meter hohe Zeltkuppel überdeckt. So entsteht auch ein Platz für eine Bühne. In den Containern gibt es ein Internet Cafe mit einem Videoschnittplatz, einen Ausstellungsraum mit einer Bibliothek und Platz für die notwendige Organisation. Initiiertwurde die Aktion von Freimut Duve, dem OSZE Beauftragten für Medienfreiheit. Gebaut und fertiggestellt wurde die Konstruktion in Wien im April.
...
Vorwiegend Gastarbeiter
Den Geist eines vielleicht in Zukunft wirklich geeinten Europas trägt auch das Team, das an dem Projekt mitarbeitet. Von den Mitarbeitern sind 38% aus Westeuropa, der Rest wird an Ort und Stelle angeheuert. Viele der Westeuropäer stammen allerdings aus der Balkanregion. Diese waren allerdings noch von keiner Zusammenführungsquote betroffen, denn sonst könnte so ein prestigeträchtiges Unternehmen schon aufgrund der Sprachschwierigkeiten wohl kaum durchgeführt werden.

Finanziert wird das Projekt vor allem von Deutschland, der Schweiz und großen Firmensponsoren, auch Österreich leistet einen Beitrag.

Niki Popper, ZIB-Wissenschaft
->   Das Container-Projekt online
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Gesellschaft 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010