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Altägyptische Städte liefern Hinweis auf antiken Nil  
  Französische Archäologen haben auf dem Meeresgrund in der versunkenen Stadt Herakleion Hinweise entdeckt, dass an diesem heute sechs Kilometer von der ägyptischen Küste entfernten Punkt einst der Nil ins Mittelmeer mündete.  
Die knapp zwei Meter große Stele(schwarze Tafel) mit einem Dekret des Gründers der 30. Dynastie, Nektanebos I., liefert nach Ansicht von Experten außerdem den Beweis dafür, dass Herakleion mit der in alten Texten erwähnten Stadt Thonis identisch ist. Denn in der Hieroglyphen-Schrift der Stele heißt es "in der Stadt Herakleion-Thonis".
Beweis aus dem Meer
"Was wir vorher nur aus Texten wußten, taucht nun tatsächlich aus dem Meer auf", sagte der Leiter des Ägyptischen Museums Berlin, Dietrich Wildung, am Donnerstag in Alexandria. "Die Stele ist fast völlig identisch mit der Stele von Naukratis, die vor über 100 Jahren etwa 50 Kilometer weiter südlich gefunden wurde", fügte er hinzu.

Der einzige Unterschied sei eine kleine Textpassage, in der man festgelegt habe, wo der Steinblock aufgestellt werden solle. Bei der nun gefundenen Stele ist es die Mündung des so genannten canopischen Nilarmes, der heute verschwunden ist. Ihr Zwilling dagegen stand im Tempel der Göttin Neith, der Schutzherrin der beiden vorangegangenen Dynastien.
Herakleion im vergangenen Jahr entdeckt
Goddio, der bereits seit einigen Jahren in der Bucht von Abukir an der ägyptischen Mittelmeerküste forscht, hatte Herakleion im vergangenen Jahr entdeckt. Herakleion war bis zur Gründung Alexandrias 331 v. Chr. das Eingangstor zu Ägypten und die wichtigste Zollstation gewesen.

(APA/red)
->   Underwater archaeological survey of the Mediterranean
 
 
 
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01.01.2010