News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 
Krater von Tunguska-Asteroiden möglicherweise gefunden  
  1908 könnte in Sibirien doch ein Asteroid eingeschlagen haben. Italienische Physiker wollen einen See entdeckt haben, der durch den Himmelskörper entstanden sein könnte. Untermauert wird diese These nun durch eine Veröffentlichung von Physikern der Universität Bologna, die bereits mehrere Expeditionen in das sibirische Tunguska-Gebiet unternommen haben.  
In der neuen Studie berichten der Physiker Giuseppe Longo und seine Kollegen von der Entdeckung eines möglichen Einschlagkraters im See Cheko, der sich acht Kilometer entfernt vom mutmaßlichen Epizentrum befindet.
...
Die Studie "A possible impact crater for the 1908 Tunguska Event" ist im Open-Access-Journal "Terra Nova" erschienen ist (doi:10.1111/j.1365-3121.2007.00742.x).
->   Zur Studie
...
Gewaltige Explosion
Am 30. Juni 1908 wurden in einer weit abgelegenen, menschenleeren Gegend in Sibirien durch eine gewaltige Explosion über 2.000 Quadratkilometer der Taiga und 80 Millionen Bäume zerstört.

Augenzeugen berichteten von einem Feuerball, Sensoren in aller Welt registrierten Druck- und Bebenwellen. Es wurden viele Hypothesen aufgestellt, am meisten Beachtung fand die Möglichkeit, dass es sich um einen Meteoriteneinschlag gehandelt haben könnte.
See lag auf wahrscheinlicher Flugroute
1999 hat die Forschergruppe um Giuseppe Longo von der Universität Bologna aufwändige Untersuchungen durchgeführt. Der See mit einem Durchmesser von 300 Metern und einer Tiefe von 50 Metern hat eine elliptische Form und verläuft leicht schräg tunnelförmig nach unten.

Etwa in der Mitte des Sees zehn Meter unter dem Grund stellten die Wissenschaftler eine Irregularität fest, die auf einen hohen Kontrast der Dichte bzw. Geschwindigkeit schließen lässt.
Der See lag nicht nur auf der wahrscheinlichen Flugroute des Himmelskörpers, auch seine Neigung entspreche der vermuteten Flugbahn, heißt es in der Studie.
Großteil des Materials könnte unter See liegen
Es wurde kein Material gefunden, das beim Einschlag aufgeworfen wurde, daher könnte der Großteil noch unter dem See liegen, wofür auch das seismische Reflektionsprofil spricht.

Die Wissenschaftler hatten allerdings keine Möglichkeit, entsprechende Bohrungen vorzunehmen.

[science.ORF.at, 27.6.07]
->   Mehr über Asteroiden in science.ORF.at
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010