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Uni-Reform: Archäologen bangen um ihr Fach  
  Die laufende Diskussion um Universitätsstandorte hat nun die österreichischen Archäologen auf den Plan gerufen. Eine mögliche Konzentration der Archäologie-Institute betrachten sie als "massive Bedrohung" ihres Fachs.  
In einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme von Spitzen-Vertretern aller archäologischen Disziplinen wird betont, dass "nur die Existenz aller zur Zeit vorhandenen Standorte in jeweils unterschiedlicher Schwerpunktsetzung die Vielfalt der Forschung und die Breite der Lehre sowie deren Freiheit garantiert und im nationalen Wettbewerb die internationale Konkurrenzfähigkeit sichert".
Schwerpunktsetzung gefährdet 'Orchideenfächer'
Im Zuge der vom Bildungsministerium geplanten Schwerpunktsetzung kommen nach Ansicht von Univ.Prof. Florens Felten vom Institut für Klassische Archäologie der Universität Salzburg die kleinen Fächer mit wenigen Hörern, also die so genannten "Orchideenfächer", unter Druck.

Immer wieder werde dabei auch die Archäologie genannt, sagte Felten gegenüber der APA. Auf Betreiben des Österreichischen Rates für Archäologische Forschung haben sich die Vertreter der verschiedenen archäologischen Disziplinen - von der Ur- und Frühgeschichte über die Klassische Archäologie bis zu den Sprachen und Kulturen des Alten Orients - nun an die Öffentlichkeit gewandt.
Archäologen sind Botschafter Österreichs
In der Stellungnahme wird "die Einrichtung der archäologischen Fächer in ihrer derzeit gegebenen Vielfalt" als "unabdingbar" bezeichnet. Sie seien an ihrem Uni-Standort mit einer Vielzahl der Geistes-, Kultur- und Naturwissenschaften interdisziplinär vernetzt und beliefern die Regionen mit einem weiten Bündel an Leistungen wie Ausgrabungen, Museen oder archäologische Parks.

Außerdem seien die Fächer durch ihre langfristigen Aktivitäten im Ausland (Ägypten, Irak, Syrien, Türkei, Griechenland, Kanada, Peru, etc.) "herausragende Botschafter Österreichs".
Finanzieller und personeller Ausbau?
Jeder Art von Zentralisierung und Monopolisierung würden auch die aktuellen Leistungen der Archäologen - von der Landesaufnahme über Tourismuswirtschaft bis zum Landschaft- und Denkmalschutz - entgegenstehen.

Auf Grund der vielfältigen Aufgaben und Leistungen sowie ihrer gesellschaftlichen Relevanz streben die archäologischen Fächer sogar "einen finanziellen und personellen Ausbau" an.

(APA)
->   Institut für Klassische Archäologie der Universität Salzburg
->   Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
 
 
 
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01.01.2010