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Höchste deutsche Auszeichnung für Anton Zeilinger  
  Dem österreichischen Quantenphysiker Anton Zeilinger (56) wurde heute, Montag, in Berlin die höchste deutsche Auszeichnung für Wissenschaften und Künste überreicht: der Orden Pour le Merite.  
Lange Tradition des Ordens
Der Orden Pour le Merite wurde 1742 von Friedrich dem Großen als preußischer Orden geschaffen. 100 Jahre später, im Jahre 1842, fügte König Friedrich Wilhelm IV dem Militärorden eine Friedensklasse hinzu, die für Gelehrte und Künstler bestimmt war. Heute existiert nur mehr diese Friedensklasse.
->   Mehr über den Orden
Exklusiver Kreis an Vorgängern
Der exklusive Kreis des Ordens ist auf jeweils 30 deutsche und 30 nichtdeutsche Wissenschaftler und Künstler begrenzt, wobei je ein Drittel der Mitglieder den Geisteswissenschaften, den Naturwissenschaften und den Künsten angehören. Aufnahme in den Orden erfolgt ausschließlich durch Wahl der Mitglieder selbst.

Unter den Physikern des Ordens waren zum Beispiel Max Planck, Albert Einstein, Werner Heisenberg, Erwin Schrödinger und Lise Meitner. Auch Persönlichkeiten wie Sir Ernst Gombrich, Konrad Lorenz, Karl Rahner, Sir Karl Popper oder Elias Canetti gehörten zu diesem erlesenen Zirkel. Seine Mitglieder treffen sich zweimal im Jahr, um aktuelle Entwicklungen der Wissenschaften und Künste zu diskutieren.
Quantentheorie und ihre Konsequenzen
Zeilinger und seine Arbeitsgruppe realisierte zahlreiche fundamentale Vorhersagen der Quantentheorie und bestätigte damit ihre erstaunlichen Konsequenzen für unser Weltbild. Mit dieser experimentellen Verwirklichung wurde auch der Grundstein für völlig neue Technologien wie die Quantenkryptographie zur Verschlüsselung von Daten gelegt.

Zu den wichtigsten konkreten Erfolgen Zeilingers und seiner Gruppe zählte 1977 die weltweit erste Quantenteleportation, bei der Information unter Überwindung von Zeit und Raum erstmals direkt übertragen wurde, ohne entlang eines Weges von A nach B zu wandern.
Durch Teleportation berühmt geworden
Mit diesem "Beamen" eines Teilchens wurde Zeilinger einer breiten Öffentlichkeit bekannt. 1999 gelang es Zeilinger, Quanteninterferenz für die bis dahin massivsten Objekte, so genannte Fullerene, zu beobachten und damit die bisher stärkste Ausweitung der Grenze für Quantenphänomene. Schließlich konnte der Physiker im selben Jahr erstmals tatsächlich eine Nachricht durch Quantenkryptographie verschlüsseln.
Zur Biographie Anton Zeilingers
Zeilinger wurde am 20. Mai 1945 in Ried im Innkreis (OÖ) geboren. Er studierte in Wien, den Weg an die internationale Forscherspitze ging er konsequent über das Ausland. Er hatte Professuren u.a. am Massachusetts Institute of Technology (MIT), an der Universität München, der Technischen Universität Wien, der Universität Innsbruck, der Universität Melbourne und am College de France inne.

Seit 1999 ist er Vorstand des Instituts für Experimentalphysik an der Uni Wien. Für science.orf.at schreibt er seit Beginn 2001 regelmäßig Original-Beiträge.

(APA)
->   Homepage Anton Zeilinger
->   Institut für Experimentalphysik, Uni Wien
Die Beiträge von Anton Zeilinger auf science.orf.at:
->   Experimente mit Quanten
->   Vom Weltwirtschaftsgipfel in Davos
->   Briefwechsel mit Peter Weinberger 1
->   Briefwechsel mit Peter Weinberger 2
 
 
 
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01.01.2010