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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
UN-Klimarat IPCC sammelt Daten zum Klimawandel  
  Am Freitag ist der UN-Klimarat IPCC mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Gegründet wurde er 1988 von den Vereinten Nationen als Reaktion auf die globale Klimaerwärmung.  
Das auch Weltklimarat genannte Gremium soll die wissenschaftlichen Daten zum Klimawandel sammeln, auswerten und verständlich darstellen.

Ins Leben gerufen wurde der Zwischenstaatliche Ausschuss zum Klimawandel (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) von der Weltwetterorganisation (WMO) und dem UN-Umweltprogramm (UNEP).
Sitz in Genf
Der Rat mit Sitz in Genf forscht nicht selbst, sondern fasst seriöse wissenschaftliche Studien zusammen. Er hat vor diesem Jahr bereits vier umfassende Berichte zum Klimawandel veröffentlicht (1990, 1995, 2001 und 2007).

Der Klimarat soll zudem aufzeigen, wie sich die Änderungen auf Umwelt und Gesellschaft auswirken, sowie realistische Vermeidungs- und Anpassungsstrategien benennen.
"Beispiellose Klimaerwärmung" bis Ende des Jahrhunderts
Ihren jüngsten Bericht veröffentlichte der UN-Klimarat im Februar 2007. Ihm zufolge droht der Erde bis zum Ende des Jahrhunderts eine "beispiellose" Klimaerwärmung um bis zu 6,4 Grad Celsius. Bereits die seit Jahren beobachtete Erwärmung des Klimasystems sei ohne Beispiel.

Elf der vergangenen zwölf Jahre seien unter den zwölf wärmsten seit dem Beginn der Aufzeichnungen Mitte des 19. Jahrhunderts, heißt es in dem Report. Verursacher des Klimawandels ist dem Bericht zufolge der Mensch.
Meeresspiegel steigen
Der unter anderem auf rund 400 Computersimulationen basierende Report präsentiert sechs Temperaturszenarien. Im besten Fall sei bis 2100 mit einer Erwärmung von 1,1 bis 2,9 Grad Celsius zu rechnen, im schlimmsten Fall mit 2,4 bis 6,4 Grad. Der Anstieg des Meeresspiegels beträgt bis 2100 im besten Szenario 18 bis 38 Zentimeter, im schlimmsten 26 bis 59 Zentimeter.

In den nächsten zwei Jahrzehnten steigt die Temperatur laut IPCC alle zehn Jahre um 0,2 Grad. Selbst wenn die Konzentration der Treibhausgase im Jahr 2000 auf dem damaligen Stand eingefroren worden wäre, wäre ein Temperaturzuwachs von 0,1 Grad Celsius pro Jahrzehnt zu erwarten, hieß es in Paris.
Extremere Wetterereignisse
Die Klimaexperten der Vereinten Nationen beschreiben zahlreiche langfristige Veränderungen, etwa in den Windstrukturen. Zugenommen hätten extreme Wetterereignisse wie Dürren, schwere Niederschläge, Hitzwellen und die Intensität tropischer Zyklone.

[science.ORF.at, 12.10.07]
->   IPCC
Mehr zu dem letzten IPCC-Bericht:
->   UNO: Die Szenarien des Klimawandels (2.2.07)
->   UNO-Klimabericht: Temperaturanstieg "beispiellos" (2.2.07)
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Folgen des Berichts:
->   Klimawandel: Kritik am IPCC-Bericht (14.9.07)
->   IPCC-Report: Alpenraum sensibler als angenommen (5.4.07)
->   UNO-Experten beraten über Klimastudie (2.4.07)
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01.01.2010