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Europaweite Studie zu Immigranten-Nachkommen  
  Um die Situation der Nachkommen von Immigranten in Europa zu erfassen, wird nun erstmals eine international standardisierte Erhebung in 15 Städten in acht Ländern Europas durchgeführt.  
Insgesamt mehr als 10.000 Personen sollen befragt werden. An der Erstellung eines europäischen Datensatzes zur Erforschung der "Zweiten Generation" beteiligt sich auch Österreich über finanzielle Unterstützung durch den Wissenschaftsfonds FWF, teilte das Institut für Europäische Integrationsforschung (EIF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien am Montag in einer Aussendung mit.

Die Ergebnisse sollen 2008 auf einer internationalen Konferenz in Brüssel präsentiert werden.
Fragebogen für "Zweite Generation" entwickelt
Integration ist nicht gleich Integration, sie kann - je nach Herkunft der Immigranten und dem Land, wo sich diese niederlassen - einen sehr unterschiedlichen Verlauf nehmen. Bisher existiert laut EIF keine geeignete Datenbasis, um Faktoren, die dabei eine Rolle spielen, im internationalen Vergleich bestimmen zu können.

Das Projekt "TIES" zur Integration der europäischen Zweiten Generation (The Integration of the European Second Generation) hat sich zum Ziel gesetzt, die Situation der Nachkommen von Migranten in mehreren europäischen Ländern zu untersuchen.

Zu diesem Zweck haben Wissenschaftler aus Belgien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Schweden, der Schweiz und aus Österreich erstmals gemeinsam einen Fragebogen entwickelt, der in allen Ländern zum Einsatz kommen kann und die wirtschaftliche und soziale Situation sowie Bildungsverläufe und Identifikationsprozesse der Personen erhebt.
In Österreich werden 2.200 Personen befragt
"Die Analyse der erhobenen Daten wird nicht nur die in vielen Ländern bestehenden Lücken schließen, sondern vor allem erstmals einen international vergleichbaren Datensatz zu generationenübergreifenden Integrationsprozessen in Europa schaffen", sagte Barbara Herzog-Punzenberger vom EIF und Projektleiterin in Österreich.

Hierzulande kommt der Fragebogen bei mehr als 2.200 Personen zum Einsatz, die - wie der Großteil der Immigranten-Nachkommen - in Städten leben. In Wien und Linz werden insgesamt 1.000 Personen aus Ex-Jugoslawien und der Türkei befragt sowie weitere 500 Personen ohne Migrationshintergrund (Kontrollgruppe).

Vorarlberg beteiligt sich als Bundesland mit dem höchsten Prozentsatz an Nachkommen türkischer Einwanderer im Bundesländervergleich mit der Befragung weiterer 750 junger Erwachsener.

[science.ORF.at/APA, 15.10.07]
->   Institut für Europäische Integrationsforschung (EIF)
->   The Integration of the European Second Generation
 
 
 
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01.01.2010