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Farben-Ausstellung im ZOOM Kindermuseum  
  Farben faszinieren, mit Farben drücken wir Emtionen aus. Die neue Mitmachausstellung "himmelrot, zitronenblau" im Wiener ZOOM Kindermuseum vermittelt nun jede Menge Wissen zu diesem Thema.  
"himmelrot, zitronenblau"
Experimentieren mit Farben und mit Licht; selber (getrocknete) Schildläuse zu roter Farbe verarbeiten; mit den Augen eines Turmfalken sehen; aus Gemälden die Kulturgeschichte von rotem Kaisermantel und Königsblau lesen - kurz: die Ausstellung "himmelrot, zitronenblau" im Wiener ZOOM Kindermuseum treibt' s bunt. Sie vermittelt spielerisch Wissen von Kulturgeschichte bis Chemie der Farben.
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Die Mitmachausstellung zum Thema Farben für Kinder von sechs bis zwölf Jahren geht bis 17. Februar 2008 im ZOOM Kindermuseum. Eine Reservierung wird empfohlen.
->   ZOOM Kindermuseum
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Schillern unterm Mikroskop
Farben sind subjektiv - nämlich nicht nur im Sinne von Vorlieben, sondern auch in der Wahrnehmung, so eine der beiden Kuratorinnen, Lisa Noggler, gegenüber science.ORF.at:

"Am Eingang der Ausstellung fangen wir quasi einen Regenbogen ein und zeigen die Spektralfarben mit einem Prisma. Wir wollen den Kindern erklären, dass Farbe nicht auf den Gegenständen haftet, sondern dass sie etwas mit Licht und mit unseren Augen zu tun hat, mit unserer Wahrnehmung und was das Gehirn daraus macht."

Das veranschaulicht die Ausstellung z.B. in einem kleinen, hexenhausähnlichen Alchimistenlabor: dort wird ein blauer Morphofalter unterm Mikroskop inspiziert und zeigt verblüffend fad-tönige Einsichten... Mit freiem Auge betrachtet schillert er von Himmelblau über Türkis bis Indigo. Doch die Blautöne entstehen durch Interferenz des Lichts auf den Schuppen der Flügel und nicht durch Farbpigmente, so Noggler.
->   Blauer Morphofalter - Wikipedia
Dezentes Farbkarussell
 
Bild: ZOOM-Kindermuseum

Damit die subjektive Farbwahrnehmung zur Geltung kommen kann, sind die Schauräume im ZOOM im Großen und Ganzen weiß gehalten und nicht (wie vielleicht zu erwarten) knallbunt und grell.

Noggler: "Unsere Welt an sich ist ja bunt. Um nun die Farbe in den Mittelpunkt zu rücken, um allen Farben eine Bühne zu bieten, haben wir die Ausstellung bewusst in Weiß gehalten. Wir haben uns entschieden, nicht die Primärfarben zu wiederholen, denn unsere Welt besteht aus abertausenden Farbtönen."
Mit "tierischen" Augen sehen
Dass Farbsehen subjektiv ist, zeigen auch Guckkästen, durch die man mit den Augen von Tieren sehen kann, sagt die zweite Kuratorin Tina Handl auf Radio Österreich 1:

"Ein Hund zum Beispiel hat einen anderen Blickwinkel als ein Mensch; er sieht auch keine Rottöne, nur Blau- und Gelbtöne. Ein zweites Beispiel ist der Fangschreckenkrebs: er sieht viel mehr Farben als wir Menschen, er sieht Ultraviolett und polarisiertes Licht. Ein drittes Beispiel ist die Biene ¿ auch sie sieht ultraviolettes und polarisiertes Licht. Das braucht sie, um zu erkennen, wann sie von welcher Blüte Nektar genießen kann - denn Blumen haben neun verschiedene 'Blütenöffnungszeiten'".
->   Wahrnehmung der Biene - bee-info.com
Farbbäder, Farb-Töne, Farbspielereien
Im erwähnten Alchemistenlabor können Besucher übrigens auch Farben selbst herstellen - aus Koschenille-Läusen und Speckstein. Andernorts kann über eine Rutsche in ein mit hunderten farbigen Kissen gefülltes Farbbassin eingetaucht und in Farben "gebadet" werden.

Die Wirkung von Tarn- und Signalfarben erfahren Kinder buchstäblich hautnah: Sie schlüpfen in die Kostüme von Fischen ("Nemo") und anderen Meerestieren und können sich in bunten Korallenriffen je nach Hintergrundfarbe verstecken oder grell hervorleuchten.

Ein Farben-Quiz thematisiert die kulturellen und geschlechtsspezifischen Zuordnungen von Farben: Welche Farbe wird in Indien bei Trauerfeierlichkeiten getragen? Mit welchen Farben kleideten sich früher Jahren Könige oder Kaiser?

Schließlich wird auch das Thema Synästhesie in einem "Klangraum" angedeutet, dem die Besucher mittels farbigem Licht und je nach Tonzuspielungen eine andere Stimmung verleihen können.

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 15.10.07
->   Synästhesie - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010