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Umfrage: Zweifeln an Lebensmittelsicherheit  
  Eine Umfrage der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit zeigt: Mehr als 40 Prozent der Konsumenten halten eine Gesundheitsschädigung durch die Ernährung für wahrscheinlich.  
Angstthema Nummer 1: Pestizide
Pestizidbelastung, Gentechnik und nun auch Nano-Lebensmittel werfen Fragen über mögliche Gesundheitsschädigungen durch das Essen auf. Eine europaweite Umfrage zeigt, dass die Konsumenten verunsichert sind. Vor Lebensmittelvergiftungen haben die meisten Konsumenten in der EU Angst - nämlich 16 Prozent, gefolgt vom Risiko einer Pestizidbelastung. Dieses fürchten 14 Prozent.

Acht Prozent halten eine Gesundheitsschädigung durch genetisch veränderte Organismen für möglich und sieben Prozent durch Lebensmittelzusätze. Beim Angstthema Nummer eins, den Pestiziden, geben Experten Entwarnung. Die erlaubte Dosis könne der Mensch verkraften.

Wem das kein Trost ist: Das Risiko lässt sich um die Hälfte reduzieren, wenn man regionales Gemüse kauft und dieses auch gut wäscht.
Ergänzungsmittel in Maßen
"Die Angst vor Lebensmittelzusätzen ist unbegründet", sagt Helga Cvitkovich-Steiner vom Verband der Ernährungswissenschaftler Österreichs:

"Gefährlich sind in diesem Bereich eher Nahrungsergänzungsmittel, also Vitamin- und Mineralstofftabletten. Manche Konsumenten verdoppeln einfach die Dosis und kommen in einen kritischen Bereich. Bei Lebensmitteln ist das eher ausgeschlossen. Es gilt: Wenn man zu angereicherten Produkten greift, sollte man keine übertriebenenen Mengen konsumieren."
Gefahr Nano-Essen?
Bei technologisch veränderten Lebensmitteln bestehen unbestimmte Ängste. Vor allem bei Nano-Nahrungsmitteln. Nano-Partikel werden dazu benutzt, um bioaktive Stoffe gezielt an jene Stelle des Körpers zu bringen, wo sie am meisten gebraucht werden. Mögliche Risiken müssen hier noch aufgeklärt werden.

Die Frage des Verhaltens der künstlichen Nanostrukturen im Magen-Darm-Trakt wird noch erforscht. Die Akzeptanz dieser Nahrungsmittel wird davon abhängen, wie weit eventuelle Risiken minimiert werden können.
Risiko durch falsche Lagerung
"Auf eines müssen die Konsumenten selbst achten: wie sie mit den Lebensmitteln umgehen. Oft verderben Lebensmittel durch unsachgemäße Lagerung", so Cvitkovich-Steiner im ORF-Radio.

"Es kommt vor, dass Lebensmittel eingekauft werden, die völlig in Ordnung sind, dann aber im Kühlschrank unsachgemäß und viel zu lange gelagert werden. Dabei kann auch viel passieren. Die Kette hört nicht beim Einzelhandel auf."
Gute Kontrolle
Lebensmittel waren noch nie so sicher wie heute. Die Unternehmen haben eine gesetzliche Verpflichtung zur Selbstkontrolle und die staatliche Kontrolle ist grundsätzlich sehr effektiv.

Im vergangenen Jahr wurden in Österreich rund 30.000 Lebensmittelproben kontrolliert. Knapp ein Fünftel wurden beanstandet. Aber nur 200 Proben wurden als gesundheitsschädlich eingestuft.

Edith Bachkönig, Ö1-Wissenschaft, 19.10.07
->   VEÖ - Verband der Ernährungswissenschaftler
 
 
 
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01.01.2010