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Mittelmeer-Delfin droht Ausrottung  
  Dem Gemeinen Delfin droht nach Ansicht von Umweltschützern in weiten Teilen des Mittelmeers das Aus. In der nördlichen Adria sei die einst weit verbeitete Art bereits ganz verschwunden.  
Auch im gesamten östlichen Mittelmeer sei der Fortbestand des Gemeinen Delfins (Delphinus delphis) bedroht. Schuld sei vor allem Überfischung und die damit verbundene Nahrungsknappheit für die Delfine, berichtet die Schutzorganisation WDCS anlässlich einer Konferenz in Dubrovnik. Im westlichen Mittelmeer ertränken zudem tausende Delfine pro Jahr in illegalen Treibnetzen.
Abkommen nicht umgesetzt
Zwar gebe es ein hervorragendes Abkommen zum Schutz von Meeressäugetieren in Mittel- und Schwarzem Meer (ACCOBAMS). Davon sei jedoch bisher kaum etwas umgesetzt, kritisierte WDCS-Sprecher Nicolas Entrup. In Dubrovnik treffen sich bis Donnerstag die ACCOBAMS-Vertragsstaaten, dazu gehören die meisten Mittelmeer-Anrainerstaaten, sowie Vertreter von Tierschutzgruppen und wissenschaftlichen Instituten.

Die weltweit aktive Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) fordert neue Schutzgebiete für Meeressäugetiere in beiden Meeren und konsequente Kontrollen gegen illegale Treibnetzfischerei.

"Der Gemeine Delfin ist ein guter Indikator für das auf dem Weltgipfel in Johannesburg vereinbarte Ziel, das weltweite Artensterben bis 2010 deutlich zu bremsen", sagte WDCS-Sprecher Nicolas Entrup. Die Art gelte seit 2004 im Mittelmeer als stark gefährdet.

Im östlichen Ionischen Meer stünden die lokalen Populationen vor der Ausrottung, und auch im Golf von Vera vor Südspanien sei der Bestand rückläufig.

[science.ORF.at/dpa, 23.10.07]
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01.01.2010