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Grübeln führt nicht immer zur richtigen Lösung  
  Langes Grübeln hilft nicht bei der Lösung von komplizierten Problemen. Unbewusstes Abwägen führt meist zu besseren Ergebnissen. Diesen paradoxen Effekt haben Experimente der Universität Amsterdam belegt.  
Davon berichtet der Psychologe Ap Dijsterhuis in der der Zeitschrift "Gehirn & Geist".
Unbewusstes Abwägen bringt besseres Ergebnis
In einer Studie sollten die Probanden das beste von vier verschiedenen Autos aussuchen, wobei sie entweder vier oder zwölf einschlägige Variablen wie Spritverbrauch, Leistung und Stauraum kannten.

Alle Teilnehmer an dem Versuch hatten vier Minuten Zeit, ihre Wahl zutreffen. Jedoch konnte nur die Hälfte von ihnen die Merkmale bewusst abwägen, die anderen Kandidaten wurden mit Rätselaufgaben abgelenkt.

Unter denjenigen, die nur vier Kriterien zu bedenken hatten, identifizierten die Unabgelenkten laut Dijsterhuis leicht das beste Auto. Bei Berücksichtigung von zwölf Kriterien zeigte sich allerdings das Gegenteil: Bewusstes Nachdenken führte zu schlechteren Entscheidungen als unbewusstes Abwägen, so das Fazit des Psychologen.
Vorgehen in drei Schritten
Der Bremer Hirnforscher Gerhard Roth plädierte daher bei schwierigen Problemen für das Vorgehen in drei Schritten: Zunächst die Sachlage rational überdenken, den Entschluss dann ein wenig aufschieben und am Ende - dem Gefühl folgen.

[science.ORF.at/APA, 2.11.07]
->   "Gehirn und Geist"
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Fehlspekulationen "in der Natur des Menschen" (27.8.07)
->   Wie das Gehirn Entscheidungsprobleme löst (17.8.06)
 
 
 
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01.01.2010