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Malaria: Medikamente und Netze schützen Kinder  
  Die Zahl der Malaria-Todesfälle bei Kindern ist auf der Insel Sansibar durch die flächendeckende Behandlung mit einem neuen Medikament und die Benutzung von imprägnierten Moskitonetzen drastisch gesunken.  
Durch Artemisinin-Tabletten habe sich in nur drei Jahren die gesamte Kindersterblichkeit bei den unter Fünfjährigen auf Sansibar halbiert, berichten Ärzte um Achuyt Bhattarai vom schwedischen Karolinska-Institut.

An der von Mücken übertragenen Malaria sterben weltweit jedes Jahr etwa eine Million Menschen. Die meisten davon sind Kinder unter fünf Jahren.
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Die Studie "Impact of Artemisinin-Based Combination Therapy and Insecticide-Treated Nets on Malaria Burden in Zanzibar" ist im Open-Access-Journal "PLoS Medicine" erschienen (DOI: 10.1371/journal.pmed.0040309).
->   Zur Studie
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Hohe Effizienz von Medikamenten und Netzen
Seit Anfang 2003 haben Malariapatienten auf der zu Tansania gehörenden ostafrikanischen Insel freien Zugang zu einer neuen Kombinationstherapie aus dem pflanzlichen Wirkstoff Artemisin mit anderen Wirkstoffen. Diese neue Behandlungsstrategie, die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen wird, halbierte bis 2005 die Zahl der unter Fünfjährigen mit Malariaparasiten im Blut, wie die Analyse von Blutproben zeigte.

Nachdem seit Anfang 2006 auch noch kostenlose, mit Insektengift imprägnierte Moskitonetze an Kinder und Schwangere verteilt würden, seien darüber hinaus zehnmal weniger Kinder infiziert worden als noch 2005, betonen die Forscher.
Breite Datenerhebung
Die Wissenschaftler hatten 2003, 2005 und 2006 Blutproben von unter 14-Jährigen aus allen Gesundheitszentren eines Inselbezirks auf Malariaparasiten untersucht. Darüber hinaus registrierten sie die allgemeine Sterblichkeit sowie malariabedingte Krankenhauseinweisungen, Bluttransfusionen und Todesfälle bei kleinen Kindern.

Das Klima sei während des gesamten Untersuchungszeitraums gleich günstig für Malariainfektionen geblieben, betonen die Forscher.
Malaria als Volksleiden zurückdrängen?
Die Ergebnisse beträfen zwar erst eine vergleichsweise kurze Zeit seit Einführung der beiden Antimalariastrategien und bedürften Bestätigung durch längere Untersuchungen.

Sie legten jedoch sehr nahe, dass die neue Kombinationstherapie ACT zusammen mit dem weit verbreiteten Gebrauch imprägnierter Moskitonetze helfen könnten, Malaria als Volksleiden im südlichen Afrika stark zurückzudrängen, meinen die Autoren.

[science.ORF.at/APA/dpa, 6.11.07]
->   Achuyt Bhattarai
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01.01.2010