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Mittelschule Neu: Förderung macht den Unterschied  
  Die Neue Mittelschule müsse bereits in der Versuchsphase ihre Vorteile gegenüber der AHS-Unterstufe beweisen, meint eine Bildungsexpertin. Etwa bei der individuellen Förderung.  
Vierjährige Versuchsphase
Eine sogenannte "gemeinsame Schule" der 10 bis 14-Jöhrigen parallel zu der herkömmlichen Hauptschule und AHS-Unterstufe? Ist das nicht schon ein Widerspruch in sich? Nun, es ist ja defintiv ein Schul-Versuch.

An der Neuen Mittelschule müssten aber schon in der Versuchsphase Schüler repräsentativ beteiligt sein - eine systematisch herbeigeführte Mischung, damit nicht diejenigen weiter in die AHS-Unterstufe gehen, die das auch jetzt schon tun, sagt Christane Spiel, führende Bildungspsychologin der Universität Wien. Die Leistungen so einer Neuen Mittelschule müssten also weiter gehen als jene der AHS - besonders in der individuellen Förderung der Schüler.

"Das Ziel dieser Neuen Mittelschule ist ja, dass man hier alle zusammenbringt, und trotzdem eine individuelle Förderung ermöglicht. Das heißt: nicht eine Gleichmacherei - und das wird ja oft so transportiert, sonder eine individuelle Förderung die über das hinausgeht, was derzeit geboten wird."
Hauptschul- und Gymnasiallehrer
Wer soll dort unterrichten? An Spiels Uni-Institut läuft bereits ein Projekt zur Zusammenarbeit von Gymnasial- und Hauptschullehrern. Und da seien vor allem durch die getrennten Ausbildungswege der Lehrer noch unterschiedliche Auffassungen zu bemerken.

Spiel: "Das gibt es ja auch Voreinstellungen, mit denen erst gearbeitet werden muss, die nicht von heute auf morgen verschwinden. Es darf dann von vornherein keine Ressentiments mehr geben."
Permanente Evaluierung
Ob die Neue Mittelschule ein Erfolg wird, entscheidet zuerst und ganz besonders, wie sie angenommen wird. Evaluiert, also bewertet muss der Versuch ständig werden, das heißt nicht erst nach vier Jahren, sagt Christiane Spiel:
"Mit einer begleitenden Evaluation muss pausenlos ausgeglichen werden, was nicht so gut läuft, weil das ja erstmals in Österreich in dieser Form geschieht."

Erst dann werde sich erweisen, ob durch die Neue Mittelschule auch Kinder aus bildunsgfernen Schichten in die Oberstufen und schließlich an die Unis weitergehen. Und das ist ja schließlich auch der Zweck der Übung.

Martin Haidinger, Ö1 Wissenschaft, 6.11.07
 
 
 
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01.01.2010