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Forscher sind falschen Erinnerungen auf der Spur  
  Dieses Erlebnis kennt jeder: Man ist sich absolut sicher, dass es beim Ausflug damals regnete - und findet durch Fotos heraus, dass die Sonne lachte. Forscher sind den "falschen Erinnerungen" auf die Spur gekommen.  
Vage Erinnerungen, falsche Spur
Die Mediziner der Duke University in North Carolina (USA) fanden heraus, dass zwei verschiedene Gehirnzonen beim Wiedererkennen von Situationen eine Rolle spielen, wobei die eine nur vage Eindrücke abspeichert.

Wird nur diese aktiviert, kann sie beim Betroffenen das typische Gefühl hervorrufen, etwas völlig Neues schon einmal gesehen oder erlebt zu haben, heißt es in der Studie, die im "Journal of Neurosciences" erscheinen wird.

Das menschliche Gedächtnis arbeite anders als ein Computer, schreibt der Neurologe Roberto Cabeza. "Oftmals sind die Menschen von der Wirklichkeit vergangener Ereignisse überzeugt, obwohl sie sich niemals zugetragen haben."
Schläfenlappen und Scheitelbein
Bei mehreren Tests mit Freiwilligen fanden Cabeza und seine Kollegen heraus, dass eine Zone im Schläfenlappen für die Speicherung konkreter Details eines Ereignisses zuständig ist, während vage Eindrücke am Scheitelbein registriert werden.

Menschen, deren Gedächtnis sich vorwiegend auf diese Zone stützt, könnten sich deshalb von ihren Erinnerungen täuschen lassen. Die Entdeckung könnte Ärzten helfen, die Alterung des Gedächtnisses besser zu verstehen - und möglicherweise Methoden zur Früherkennung von Alzheimer zu entwickeln.

[science.ORF.at/APA/AFP, 7.11.07]
->   "Journal of Neurosciences"
->   Roberto Cabeza (Duke University, Psychology & Neuroscience)
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01.01.2010