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Scheineffekt: Sonne "bremst" Saturn  
  Physikalischen Messungen zufolge wird die Rotation des Saturn zusehends langsamer. Forscher vermuten, dass es sich dabei nur um einen Scheineffekt handelt. Schuld dürfte die Sonne sein.  
Wie man die Drehung von Gasriesen misst
Da Gasplaneten wie Saturn und Jupiter keine feste Oberfläche haben und überall von Wolken bedeckt sind, lässt sich ihre Umdrehung nicht direkt beobachten, erklärt Helmut Rucker vom Institut für Weltraumforschung in Graz. Man könne aber mit Hilfe der ausgesandten Radiowellen indirekte Schlüsse über die Umdrehungszeit ziehen.

Dass der Saturn Radiowellen aussendet, ist seit den Messungen der Voyager-Sonden aus den 1980er Jahren bekannt. Sie entstehen durch das Eindringen von geladenen Teilchen in die Saturn-Magnetosphäre. Da sich das Magnetfeld mit dem Planeten mitdreht, lässt sich aus der Messung der Radiowellenmuster auf die Umdrehungszeit des Saturn schließen.
"Funkuhr" des Saturn von außen gesteuert
"Vergleicht man jedoch Beobachtungen der Rotationsperiode aus den 1980er Jahren mit Daten der Cassini-Mission, so scheint eine deutliche Verlangsamung eingetreten zu sein", meint Rucker. Brauchte der Planet in den 80er-Jahren noch 10 Stunden und 39 Minuten für eine Drehung um die eigenen Achse, so scheint er dafür nun sechs Minuten mehr zu benötigen.

Dabei handelt es sich allerdings nur um eine Scheinbremsung, schließt Rucker gemeinsam mit französischen Kollegen in einer aktuellen Studie (Nature Bd. 450, S. 265):

"Wir haben herausgefunden, dass die Saturnradiostrahlung von der Geschwindigkeit des anströmenden Sonnenwindes abhängig ist", so der Grazer Wissenschaftler. Mit anderen Worten: Die "Funkuhr", mit deren Hilfe man bisher die Drehung des Planeten bestimmt hat, geht nicht ganz genau. Ihr Takt wird offenbar vom Sonnenwind verzerrt.

[science.ORF.at/APA, 8.11.07]
->   Institut für Weltraumforschung
->   Saturn - Wikipedia
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01.01.2010