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Hormone tragen zu Transsexualität bei  
  Transsexualität ist zum Teil hormonell bedingt: Männer verspüren eher den Wunsch, als Frau zu leben, wenn sie als Fötus einem niedrigen Spiegel männlicher Geschlechtshormone ausgesetzt waren.  
Das teilte die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie in Stuttgart mit. Etwa einer von 12.000 Männern wünsche sich, eine Frau zu sein. Bei Frauen ist Transsexualität den Angaben zufolge seltener, etwa eine von 30.000 wäre lieber ein Mann.
Fingerlänge spiegelt hormonelle Geschichte
Bei der Untersuchung wurden bei mehr als 100 Transsexuellen das Verhältnis der Länge von Zeige- zu Ringfinger gemessen. Dieser Wert ist umso höher, je weniger männliche Geschlechtshormone während der Embryonalentwicklung auf den Fötus eingewirkt haben.

Bei transsexuellen Männern fanden die Forscher tatsächlich einen erhöhten Wert. Ihre Fingerlänge entsprach in etwa der von Frauen. Das legt eine biologische Erklärung der Transsexualität nahe.
Sexuelle Tendenz meist seit der Kindheit ausgeprägt
Bei Transsexuellen ist der Wunsch, das Geschlecht zu wechseln, meist sehr stark ausgeprägt, wie die Gesellschaft berichtete. Sie litten darunter, dass sie sich nicht mit dem eigenen biologischen Geschlecht identifizieren können. Viele Betroffene berichteten, dass sie schon als Kind das Gefühl hatten, im falschen Körper zu leben. Schlimmstenfalls könne es zu Selbstmordversuchen, Verstümmelungen und Depressionen kommen.

Weitere Forschungen seien nötig, erklärte die Gesellschaft. Neue Erkenntnisse könnten den Betroffenen helfen, sich für oder gegen ein Leben im anderen Geschlecht zu entscheiden.

[science.ORF.at/APA/AP, 9.11.07]
->   Transsexualität - Wikipedia
->   Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie
 
 
 
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01.01.2010