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Wissenschaftsfonds feiert 40. Geburtstag  
  Vor 40 Jahren wurde der Wissenschaftsfonds (FWF) ins Leben gerufen. Mittlerweile unterstützt die zentrale Einrichtung des Landes zur Förderung der Grundlagenforschung sechsmal mehr Projekte als zu Beginn.  
Erhielten im ersten Jahr des Bestehens 114 Antragsteller grünes Licht zur Förderung mit der Gesamtbewilligungssumme von rund zwei Mio. Euro, so wurden 2006 insgesamt 673 Projekte mit 150,9 Mio. Euro gefördert.

Der runde Geburtstag des FWF wurde im Rahmen eines Festakts am Montag in Wien begangen.
Ein Drittel der eingereichten Projekte wird gefördert
Konnten in den ersten Jahren noch über 90 Prozent aller eingereichten Projekte genehmigt werden, so sank die Förderquote in den folgenden Jahrzehnten.

Heute liegt sie bei rund 35 Prozent - ein Hinweis darauf, dass sich der FWF zu einem sehr selektiven Fördergeber entwickelt und die Wettbewerbsintensität stark zugenommen hat. Die Nachfrage nach Förderungen stieg in den Jahren - mit einer Ausnahme aufgrund einer strukturellen Änderung - stetig an.
Zeitgleich mit FFF geschaffen
Neben dem damals noch unter dem Namen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FFWF) geführten Grundlagenförderer wurde auch zeitgleich der Forschungsförderungsfonds der gewerblichen Wirtschaft (FFF) geschaffen - zwei Organisationen mit eigener Rechtspersönlichkeit.

Während der FFF im Jahr 2004 mit anderen Förderern der angewandten Forschung in der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG aufging, blickt der FWF nun auf 40 Jahre des Bestehens zurück.
"Nicht auf Gewinn ausgerichtet"
Der Wissenschaftsfonds sollte Forschung fördern, "die der weiteren Entwicklung der Wissenschaften in Österreich dient und nicht auf Gewinn gerichtet ist" - so der Wortlaut der Widmung, die der FWF-Aufsichtsratsvorsitzende Arnold Schmidt, FWF-Präsident von 1994 bis 2003, in der Jubiläumsbroschüre anführt.
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FWF-Präsident: "Noch mehr Förderung nötig"
FWF-Präsident Christoph Kratky im ORF-Radio: "Wir haben analysiert, welchen Effekt die FWF-Förderung auf die Grundlagenforschung hat, und konnten feststellen, das die von uns geförderten Projekte durchschnittlich einen um den Faktor Zwei bis Fünf erhöhten Impact auf die jeweilige Wissenschaftsdisziplin hat. Wir haben also eine eindeutig positive Bilanz zu ziehen. Es gibt aber noch einiges zu tun. Die FWF-Förderung macht nur einen kleinen Teil der Forschungsförderungsausgaben in Österreich aus, und wir glauben, dass sich dieser Anteil erhöhen muss. Der FWF hat eine Monopolstellung verloren, aber absolut gesehen ist er wichtiger geworden. Dieser Trend wird anhalten - wegen der Art wie der FWF an die Forschung herangeht."
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Erster Präsident: Psychologe Hubert Rohracher
Die konstituierende Versammlung des Wissenschaftsfonds fand am 4. März 1968 statt. "Wenige Tage später wurden dem Fonds die Aktiva und Passiva des im Jahr 1960 gegründeten Vereins 'Österreichischer Forschungsrat' übertragen", berichtet der derzeitige FWF-Präsident Christoph Kratky in einem Rückblick.

Der erste Präsident des FWF war bis 1972 der bereits verstorbene österreichische Psychologe Hubert Rohracher, der auch einer der treibenden Kräfte bei der Gründung des Fonds war.
Forschungslandschaft hat sich geändert
"In den letzten 40 Jahren hat sich die Forschungslandschaft in Österreich (und nicht nur hier) dramatisch geändert", schreibt Kratky. Die österreichische Forschungsquote stieg seit dem Geburtsjahr des FWF bis heute von 0,6 Prozent auf über 2,5 Prozent an, die Zahl der wissenschaftlichen Publikationen hat sich verfünffacht.

Neben der Förderung von wissenschaftlicher Forschung ist der FWF aber auch ein "Nachwuchsförderungsprogramm": Mehr als 2.000 junge Wissenschaftler, vor allem Dissertanten und Post-Docs, sind über den Fördergeber angestellt.

[science.ORF.at/APA, 12.11.07]
->   FWF
 
 
 
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01.01.2010