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Energieverbrauch könnte sich bis 2050 verdoppeln  
  Der weltweite Energieverbrauch wird in den kommenden Jahrzehnten nochmals deutlich steigen. Nach einer Studie des World Energy Councils (WEC), die bei der Weltenergiekonferenz in Rom vorgestellt wurde, wird die globale Nachfrage nach Energie bis 2050 um 70 bis 100 Prozent zunehmen.  
Die Preise für Energie in allen Formen - Öl, Gas, Kohle, Strom, Wind- und Wasserkraft und Kernenergie - werden demnach deutlich anziehen.
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Die Studie "Energy Policy Scenarios to 2050" wurde auf der Website des World Energy Councils veröffentlicht.
->   Zur Studie
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Höhere Preise wahrscheinlich
Eine Preisprognose enthält die Studie nicht, doch hält der WEC generell hohe Energiepreise für wahrscheinlich und sinnvoll. "Höhere Preise erlauben es, mehr in die Energieerzeugung und in Forschung und Entwicklung zu investieren und sie verbessern die Energieeffizienz", sagte der südafrikanische Energiemanager Brian A. Statham, der die Studie vorstellte.

Um auch armen Ländern einen breiteren Zugang zu Energie zu ermöglichen, kämen in erster Linie Wasser- und Solarkraftwerke infrage. Auch zur Lösung der Umweltprobleme sei ein erhöhter Forschungsaufwand notwendig, etwa bei der Entwicklung von "sauberen" Kohlekraftwerken, die kein CO2 ausstoßen.
Energieverteilung macht Probleme
Gegenwärtig könnten rund zwei Mrd. Menschen, ein Drittel der Weltbevölkerung, keine kommerzielle Energie nutzen. Grundsätzlich gebe es aber keine Engpässe bei Ressourcen, Kapital oder Technologie, die einer breiteren Energienutzung entgegenstünden. Problem sei vielmehr Transport und Verteilung der Energie.

In vielen Ländern fehlten die Voraussetzungen wie zum Beispiel Stromnetze oder Gas-Versorgungsleitungen. Das gelte auch für etliche der Riesenstädte in den Entwicklungsländern. "Wir können es schaffen, mehr Menschen mit Energie zu versorgen, aber es ist eine große Aufgabe", sagte Statham. Dazu sei es nötig, alle Energieträger zu nutzen.

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso bezeichnete die Beziehung zwischen Energieverbrauch und Umwelt als "größte Herausforderung für unsere Generation". Die EU habe eine Vielzahl von Maßnahmen beschlossen, um den Ausstoß klimaschädlicher Gase bis 2020 um mindestens 20 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu reduzieren.

[science.ORF.at/dpa, 13.11.07]
->   World Energy Council
 
 
 
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01.01.2010