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Uni-Frauenquote nimmt langsam zu  
  Förderpläne streben eine Frauenquote von 40 Prozent im Wissenschaftsbetrieb an. Dieses Ziel ist fast erreicht. Doch leitende Positionen werden immer noch von Männern dominiert, zeigt eine Untersuchung.  
Höchster Frauenanteil an Kunstuniversitäten
Frauenförderung in der Wissenschaft ist seit fünf Jahren in Österreich gesetzlich verankert. Aber was hat sich tatsächlich seither getan? An der Akademie der Wissenschaften wurden nun Gender-Forschungsergebnisse von den 22 Universitäten in Österreich präsentiert.

Ziel der Frauenförderungspläne ist eine Frauenquote von 40 Prozent in allen Verwendungs- und Funktionsgruppen. Je weiter oben in der Karriereleiter, desto weiter ist man von dieser Quote aber entfernt. 16 Prozent ist der Anteil der ordentlichen Professorinnen an Österreichs Universitäten. 37 Prozent der Frauenanteil des anderen wissenschaftlichen Personals.

Die Frauenförderpläne haben bisher unterschiedlich gegriffen. Den höchsten Frauenanteil haben die Kunstuniversitäten und die Wiener Universität für Veterinärmedizin, den geringsten die technischen Universitäten.
Junge Frauen fördern
"Am wichtigsten ist, dass junge Forscherinnen mit Kindern unterstützt werden", sagt die Gastrednerin von der Harvard University, die Juristin Sheila Jasanoff:

"Ich glaube nicht, dass meine Studentinnen mit Kindern nach acht, neun Uhr abends noch die Energie zum Lesen und Arbeiten aufbringen. Sie haben kaum persönlichen Kontakte, können nicht zu Konferenzen fahren und keine Forschungen präsentieren. Alle diese gesellschaftlichen Verpflichtungen in der professionellen Welt der Wissenschaft kann man nicht von der Ferne machen oder in Halbtagsbeschäftigung."

"Wir machen es den Frauen nicht leicht, in die Arbeit zurückzukehren. Wenn sie einige Jahre draußen sind, können sie nicht mehr zurück. Es steht fest: Wenn eine Laborleiterin vier bis fünf Jahre weg ist, wird sie nie wieder in diese Position zurück können. Ich glaube, unsere gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen müssen sich deutlich ändern."
Nachwuchs stimmt optimistisch
Die Harvard University in Boston wird erstmals von einer Frau geleitet. Auch Österreich hat bereits eine Rektorin. Die Forschungsstellen der Akademie der Wissenschaften haben weit weniger Frauen in Spitzenpositionen als wissenschaftliches Personal. 39 Prozent der Mitarbeiter sind dort weiblich.

21 Prozent sind Projektleiterinnen. Die österreichische Akademie der Wissenschaften setzt seit 2003 Maßnahmen zur Gleichstellung der Geschlechter. Durch frauenspezifische Stipendien konnte der wissenschaftliche Nachwuchs bereits auf 44 Prozent angehoben werden.

Auch an der Universität Wien stimmt der Nachwuchs optimistisch. Ein Drittel der Professoren gehen in nächster Zeit in Pension. Exzellent ausgebildete Wissenschaftlerinnen drängen nach.

Edith Bachkönig, Ö1 Wissenschaft, 14.11.07
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Aktuelle Statistiken zu Österreichs Universitätslandschaft können auf der Website "Datawarehouse Hochschulbereich" abgerufen werden.
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01.01.2010