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Neue Leitlinien zur Cholesterin-Behandlung  
  Als wichtigster Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gelten schlechte Cholesterinwerte. Für Österreich gibt es nun neue Leitlinien zur Senkung der Blutfettwerte.  
Auf die Zielwerte für bestimmte Patientengruppen und die empfohlenen Medikamentenklassen haben sich acht medizinische Fachgesellschaften geeinigt.
LDL: Ein Milligram weniger reduziert Risiko um ein Prozent
Cholesterin bekommt mitunter den Beinamen "Gefäßkiller". Dahinter steckt die Erkenntnis, dass Cholesterin bei einer Reihe von Krankheiten eine Rolle spielt - von Adipositas über Diabetes bis zu Herz-Kreislauferkrankungen

Ärztinnen und Ärzte legen das Hauptaugenmerk auf das sogenannte schlechte LDL-Cholesterin, um das Risiko ihrer Patientinnen und Patienten für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.

Der Kardiologe Otto Traindl vom Landesklinikum Mistelbach fasst diesbezügliche Studien im ORF-Radio zusammen: "Ein Milligramm LDL weniger ist ein Prozent weniger Risiko."
Leitlinien richten sich nach Risikogruppen
Die Richtwerte lauten für Risikogruppen (also beispielsweise Diabetiker oder Herz-Kreislauf-Erkrankte) unter 100 LDL und für Hochrisikopatienten unter 70 LDL. Auf diese Leitlinie haben sich acht medizinische Fachgesellschaften geeinigt - also Expertinnen und Experten für Diabetes genauso wie für Herz, Bluthochdruck oder Übergewicht.

Zur Senkung seien als Medikamente zuerst die gängigen Statine geeignet und bei hartnäckigen Fällen die Ergänzung der Statine mit einem weiteren speziellen Präparat.
Therapie: Statine und Lebenensstil
Nachdem bei den Blutfettwerten eine Fülle von Genen und Lebensumständen zusammenspiele, seien zur Therapie, zur Senkung der ungünstigen LDL-Werte, neben Medikamenten natürlich auch der Lebensstil und die Ernährung entscheidend.
Cholesterin-Quotient nicht mehr relevant
In der medizinischen Leitlinie kommt das sogenannte "gute" HDL übrigens nicht vor und auch nicht der Cholesterin-Quotient, den viele von der Vorsorgeuntersuchung kennen, wo LDL und HDL in Relation gesetzt werden.

Die Meinung, dass ein hoher Wert des sogenannten schlechten Cholesterins durch einen hohen Wert des guten quasi wett gemacht könne, diese Meinung sei nicht mehr aktuell.

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 15.11.07
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Cholesterin
 
 
 
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01.01.2010