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Sensorsystem misst Tsunami-Wellen bei Entstehung  
  Sensoren sollen künftig vor Tsunami-Katastrophen im Indischen Ozean warnen. Sie registrieren die Riesenwellen bereits kurz nach der Entstehung als kleine Veränderungen des Wasserstandes.  
Eine entsprechende Sonde und die Datenübertragungstechnik wurde laut Angaben des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) bereits erfolgreich in 31.00 Metern Wassertiefe vor den Kanarischen Inseln getestet.
Detektion der pfeilschnellen Miniwellen
Bevor ein von einem Seebeben ausgelöster Tsunami als gewaltige Wasserwand auf die Strände trifft, bewegt er sich im Ozean fernab der Küste als nur wenige Zentimeter hohe und pfeilschnelle Welle vorwärts.

Da nicht jedes Seebeben einen Tsunami verursacht, entwickelten die Bremerhavener Forscher ein Sondensystem speziell zur Erkennung der schnellen Mini-Welle. Durch diese Informationen ließen sich künftig an den Nerven zehrende und teure Fehlalarme vermeiden.
Veränderung des Bodendrucks gemessen
Die in Bremerhaven entwickelte Sonde misst das auf dem Meeresboden in mehreren tausend Meter Tiefe lastende Gewicht des Wassers. Dabei erkennt es laut AWI eine Tsunami-Welle an einer Veränderung des Bodendrucks und kann sie von normalen Seegangswellen unterscheiden.

Übertragung: Schwimmboje, Satellit, Warnzentrale
Ingenieure aus Stuttgart steuerten zu dem Projekt die Datenübertragungstechnik bei. Die Messdaten der Sonden werden demzufolge als akustische Signale an eine Schwimmboje und von dort als Funkdaten über einen Satelliten in die Tsunami-Warnzentrale in Indonesien übertragen.
Tests nötig
Ein ebenfalls in Bremerhaven entwickeltes Simulationsprogramm zeigt Sekunden später, wo Tsunami-Gefahren drohen. Nach der Erprobung vor den Kanarischen Inseln sind weitere Tests im Mittelmeer geplant.

Anschließend soll das System in das Deutsch-Indonesische Tsunami-Frühwarnsystem GITEWS integriert werden, das am Geoforschungszentrum Potsdam zusammengestellt wird.

Bei der Tsunami-Katastrophe Weihnachten 2004 waren allein in Indonesien mehr als 160.000 Menschen getötet worden.

[science.ORF.at/APA/dpa, 15.11.07]
->   GITEWS
->   Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   "Normale" Computerfestplatten warnen vor Tsunami (5.9.06)
->   Tsunami-Warnsystem für Atlantik und Mittelmeer (22.11.05)
 
 
 
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01.01.2010