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Vornamen hängen mit Leistung zusammen  
  Werdende Mütter und Väter sollten sich genau überlegen, welchen Namen sie ihrem Sprössling geben werden. Laut US-Forschern hängen Initialen mit ihrer Leistung im späteren Leben zusammen.  
Philip zieht eher nach Philadelphia
Schon frühere Studien hätten gezeigt, dass Menschen, die Jack heißen, eher nach Jacksonville ziehen oder eine Frau namens Jackie heiraten, als jemand der z.B. Philip heißt. Dieser wohnt statistisch signifkant häufiger in Philadelphia und ehelicht auch öfters eine Dame namens Phyllis.

Vergleichsstudien aus Österreich sind nicht bekannt, vielleicht weil hierzulande kaum jemand sein Kind Pölten, Wels oder Bludenz nennen mag.
"Name-letter-effect"
Dennoch ist das Phänomen als "name-letter-effect" in die Psychologie eingegangen - als Tendenz, Buchstaben des eigenen Namens unbewusst anderen Buchstaben gegenüber zu bevorzugen.

Wie Leif Nelson von der University of California in San Diego und Joseph Simmons von der Yale University herausgefunden haben, kann dieses Phänomen auch sehr unangenehme Konsequenzen haben. Menschen, deren Initialen negativ konnotiert sind, zeigen schlechtere Leistungen.
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Ihre Studie "Moniker Maladies: When Names Sabotage Success" wird in der Dezember-Ausgabe von "Psychological Science" erscheinen.
->   Psychological Science (12/07)
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Schlechtere Noten an der Uni
In einer ersten Studie untersuchten die Psychologen den Zusammenhang zwischen den Namen und dem Erfolg an Hochschulen. Die Noten werden in den USA mit Buchstaben ausgedrückt - A steht für die beste Note, B, C etc. für jeweils schlechtere.

Nelson und Simmons haben nun 15 Jahrgänge von Absolventen einer großen Wirtschaftsuni bezüglich ihrer Leistungen untersucht. Dabei zeigte sich, dass Studierende, deren Namen mit C oder D begannen, eher C- oder D-Noten bekamen, also schlechtere Noten, als Studierende mit A- oder B-Namen.

Bei Studenten, deren Initialen andere Buchstaben enthielten - etwa K oder L - zeigte sich kein Unterschied zu den Leistungen der Studenten mit A- oder B-Namen.
Weniger Erfolg im Baseball
Die zweite Studie der Psychologen bezog sich auf die Welt des Sports. Im Baseball wird der "Strikeout" eines "Batters" (d.h. der Spieler muss nach drei missglückten Versuchen, den Ball zu schlagen, das Spielfeld verlassen) mit dem Buchstaben K markiert. Laut 93 Jahre Statistik umfassender Studie passiert dies Spielern, deren Namen mit K beginnt, eher als anderen.

Beide Fälle zeigen laut Nelson und Simmons, welche Rolle unbewusste Wünsche - die Bevorzugung der Buchstaben des eigenen Namens - "heimtückisch" beim Verfolgen bewusster Ziele spielen.

[science.ORF.at, 19.11.07]
->   Leif Nelson, University of California
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Nur Trendwechsel kommt nie aus der Mode (30.3.07)
 
 
 
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01.01.2010