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Synthetische Hefe führt zu billigerem Bioethanol  
  Mit synthetischer Hefe haben deutsche Forscher die Produktion des Biotreibstoffs Ethanol lukrativer gemacht. Sie haben die Stoffwechseleigenschaften so verbessert, dass auch Pflanzenabfälle verwertet werden.  
Wie Eckhard Boles vom Institut für Molekulare Biowissenschaften der Universität Frankfurt am Montag berichtete, wurde dazu erstmals die Methode der sogenannten Synthetischen Biologie angewandt.
Effizientere Umsetzung
Boles und seine Mitarbeiter haben künstliche - das heißt am Computer entwickelte und aus DNA-Bausteinen hergestellte - Gene in die Hefe eingebracht. Diese synthetischen Gene erlauben es den Hefezellen, bestimmte Zuckerarten in pflanzlichen Abfällen effizienter in Ethanol umzusetzen.

Der Ertrag sei um 25 Prozent, die Geschwindigkeit der Umsetzung um mehr als 250 Prozent gestiegen, teilte Boles mit. "Damit kommen wir der kommerziellen Produktion von Zellulose-Ethanol einen beträchtlichen Schritt näher." Die Erfindung wurde bereits zum Patent angemeldet.
Bald Butanol statt Ethanol?
Traditionell wird Bioethanol aus Mais und Getreide hergestellt. Das habe jedoch den Nachteil, dass damit Nahrungsmittel vernichtet würden und diese Produktionsweise nur unwesentlich zur Reduktion des Treibhausgases Kohlendioxid beitrage, erklärte Boles.

Jetzt versucht seine Arbeitsgruppe, Hefen so umzurüsten, dass sie auch Butanol produzieren können. Butanol habe als Autokraftstoff deutlich bessere Eigenschaften als Ethanol.

[science.ORF.at/APA/dpa, 19.11.07]
->   Eckhard Boles, Universität Frankfurt
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Ethanol
 
 
 
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01.01.2010