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"Women in Science"-Preise an vier Forscherinnen  
  Vier junge Forscherinnen sind die heurigen Stipendiatinnen der Initiative "Women in Science" von L'Oreal Österreich in Kooperation mit der UNESCO-Kommission und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.  
Die Auszeichnungen mit einer Dotation von je 15.000 Euro und einer Laufzeit von sechs bis zwölf Monaten wurden Montagabend in Wien überreicht.

Bei den Stipendiatinnen handelt es sich um die Physikerin Ute Amerstorfer vom Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Graz, die Genetikerin Nana Naetar von der Medizinischen Universität Wien, die Biologin Corinna Wallinger von der Universität Innsbruck und die Mathematikerin Rada-Maria Weishäupl von der Universität Wien.
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Förderung von Frauenkarrieren
"Women in Science" versteht sich als Beitrag zur Förderung von Frauenkarrieren in Österreich. Wie Zahlen über heimische Universitäten immer wieder belegen, bilden Frauen heute zwar bereits die Mehrheit der Absolventen naturwissenschaftlicher oder medizinischer Studien, sind aber viel seltener in Spitzenpositionen in der Forschung zu finden als ihre männlichen Kollegen.
->   "Women in Science" (UNESCO)
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Astronomin forscht über Venus
Die 26-jährige Physikerin Ute Amerstorfer steht kurz vor dem Abschluss ihrer Dissertation und studiert gleichzeitig seit drei Jahren Umweltsystemwissenschaften an der Universität Graz. Die Physikerin erforscht einen plasmaphysikalischen Prozess - die sogenannte Kelvin-Helmholtz Instabilität - in der Umgebung des Planeten Venus.

Die Ergebnisse dieser Berechnungen sollen nicht zuletzt zum besseren Verständnis der Entwicklung der Atmosphäre beitragen. Die Atmosphäre der Venus gilt als Extrembeispiel für ein Treibhausklima.
Genetikerin: Mutationen von Strukturproteinen
Die 28-jährige Genetikerin Nana Naetar wird demnächst ihre im Jahr 2004 begonnene Dissertation beenden. Im Mittelpunkt ihrer Forschungen stehen Strukturproteine, sogenannte Lamine, die dem Zellkern eine mechanische Stabilität und Festigkeit verleihen und das im Zellkern befindliche Erbmaterial, die DNA, schützen.

Neueste Forschungsdaten zeigen, dass diese Proteine aber auch an der Regulation der Zellteilung beteiligt sind. Naetar möchte die molekularen Vorgänge aufklären, wie diese Proteine die Zellteilung regulieren, um besser verstehen zu können, warum Mutationen dieser Strukturproteine verheerende Folgen - wie etwa Krebs - im Menschen haben.
Biologin: Larven von Schnellkäfern
Corinna Wallinger (35) schloss im Vorjahr ihr Doktorat in Biologie am Institut für Botanik ab und ist seither wissenschaftliche Mitarbeiterin an einem Projekt, das vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft finanziert wird.

Wallinger beschäftigt sich mit Larven von Schnellkäfern, die als sogenannte Drahtwürmer zu den am meisten gefürchteten Schadorganismen im Agrarland zählen. Sie untersucht auf molekularer Ebene die komplexen Interaktionen zwischen den im Boden lebenden Pflanzenfressern und dem pflanzlichen Nahrungsangebot im Agrarland.
Mathematikerin modelliert Bose-Einstein Kondensat
Die 29-jährige Mathematikerin Rada - Maria Weishäupl befindet sich zurzeit in Mutterschutz und hat gerade ihre Dissertation auf dem Gebiet der angewandten Mathematik, "Partielle Differentialgleichungen (Anwendung: Bose-Einstein Kondensat - BEC)" abgeschlossen. Sie plant ein Projekt mit dem Arbeitstitel "Simulation, Modeling und Analyse von BEC".

BEC ist ein eigener Aggregatzustand der Materie, der erst bei sehr tiefen Temperaturen auftritt. Bereits 1925 vorhergesagt, wurde dieser Zustand erst 1995 experimentell verwirklicht und ist seither Gegenstand zahlreicher physikalischer Grundlagenforschungen.

[science.ORF.at/APA, 19.11.07]
 
 
 
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01.01.2010