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Wie Schlangen giftige Tiere fressen  
  Wie können Fleischfresser Gifttiere verzehren, ohne sich dabei zu vergiften? Biologen berichten nun von einer simplen, aber wirksamen Strategie der australischen Todesotter: Sie wartet einfach.  
Lässt nämlich die Schlange (Acanthophis praelongus) genug Zeit nach dem Erlegen einer giftigen Beute verstreichen, baut sich die gefährliche Schutzsubstanz einfach ab - und die Mahlzeit kann beginnen.
Wettrüsten mit klarem Sieger
Die Wartezeiten sind der Giftigkeit der jeweiligen Spezies angepasst, wie Ben Phillips und Richard Shine von der University of Sydney im Fachjournal "American Naturalist" (Bd. 170, S. 936) berichten: Der Marmor-Sumpffrosch (Limnodynastes convexiusculus) etwa produziert im Angriffsfall ein klebriges Sekret, das für die Schlange durchaus unangenehm ist. 20 Minuten später hat sich jedoch dessen Wirkung verflüchtigt.

Ähnlich lange dauert es auch, bis das Toxin des Dahl-Wasserfrosches (Litoria dahlii) seine Wirkung verliert. Ungiftige Tiere frisst die Todesotter hingegen sofort. Ihr Verhalten ist insofern bemerkenswert, als es zwischen Räuber und Beute oft zu einem Wettrüsten kommt, bei dem sich Angriffs- und Verteidigungsmaßnahmen langfristig die Waage halten. In diesem Fall dürfte die Schlange aber eine unschlagbare Strategie entwickelt haben.

Robert Czepel, science.ORF.at, 21.11.07
->   Todesottern - Wikipedia
->   University of Sydney
 
 
 
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01.01.2010