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Außergewöhnliche Gasblase im Orionnebel entdeckt  
  Ein internationales Astronomenteam hat im Orionnebel eine heiße Gasblase entdeckt. Dies könnte grundsätzlich zu neuen Überlegungen führen, wie Galaxien aus solchen Gasblasen und Gasströmen zusammengesetzt seien.  
Mit Hilfe eines ESA-Satelliten fanden die Forscher rund um Manuel Güdel vom Schweizer Paul Scherrer Institut das extrem heiße Plasma, das einen großen Teil des Orionnebels ausfüllt.
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Die Studie "Discovery of a Million-Degree Plasma Pervading the Extended Orion Nebula" von Manuel Güdel et al. ist im Online-Dienst von "Science" erschienen (doi: 10.1126/science.1149926; 30.11.07)
->   Abstract in Science
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Orionnebel schon gut erforscht
Schon im Mittelalter hatten arabische Astronomen den Orionnebel beobachtet und ihm den Namen "Na'ir al Saif" gegeben, was so viel wie "Der Helle im Schwert" bedeutet. Der Orionnebel ist dank seiner Helligkeit mit bloßem Auge zu erkennen.

Da er zudem einen beachtlichen Durchmesser von rund 7,5 Parsec (25 Lichtjahren) hat und mit einer Entfernung von rund 400 Parsec (1.300 Lichtjahren) unserem Sonnensystem relativ nahe ist, gehört er zu den Gasnebeln die in unserer Galaxie am besten erforscht sind. Nun haben Forscher der ETH Zürich und des Paul Scherrer Institut (PSI) eine neue Gasblase entdeckt, die einen großen Teil des Nebels ausfüllt.
Röntgenstrahlung führte zur Entdeckung
Die entdeckte Gasblase ist etwa 3,5 Parsec (rund zehn Lichtjahre) groß. Sie liegt südwestlich des Trapeziums, eines optischen Mehrfachsterns im Orionnebel.

Aufgespürt hat das Forscherteam die Blase, weil diese Röntgenstrahlung aussendet, die mit dem ESA-Satelliten "XMM-Newton" nachgewiesen werden konnte. Da das PSI am Bau von "XMM-Newton" beteiligt war, wurde den Forschern Beobachtungszeit garantiert. Ein Teil davon wurde zur Erforschung des Orionnebels eingesetzt.
Unerwarteter Nachweis von heißem Gas
 
Bild: Science

Mehr als eine Million Grad herrscht in der neu entdeckten Gasblase im Orionnebel.

Heißes Gas werde auch an anderen Orten in der Galaxie beobachtet, der Nachweis im Orionnebel komme aber unerwartet, schreiben die Wissenschaftler rund um Manuel Güdel.

Während eine ältere Theorie derartige Gasblasen vermutete, legten bisherige Beobachtungen nahe, dass solche Gase nur von Supernovae oder von großen Gruppen von massiven Sternen und deren kollidierenden Sternwinden erzeugt werden.
Ein einziger massereicher Stern erzeugt das Plasma
Der Orionnebel ist Teil einer riesigen, kalten Molekülwolke, in der Tausende von Sternen entstehen. Er enthält jedoch keine Supernova und wird vor allem nur von einem einzigen massereichen Stern, dem "Theta hoch eins Ori C", dominiert.

Erstaunlicherweise scheint dieser Stern alleine für die Gasblase verantwortlich zu sein. Die Forscher folgern aus der Entdeckung, dass alle Sternentstehungsgebiete heiße Plasmen erzeugen können.
Vermutlich noch viele solche Gasblasen
Da der Stern "Theta hoch eins Ori C" ständig Gas abgibt, müsste der Druck in der Blase steigen. Das Forschungsteam konnte aber nachweisen, dass der Druck konstant bleibt. Dies bedeute, dass das Gas der Blase aus der Nebelregion ausfließen müsse.

Obwohl die Region außerhalb des Nebels noch beobachtet und bildlich erfasst werden muss, geht das Team rund um Güdel davon aus, dass das Gas in eine benachbarte, ebenfalls heiße Blase im interstellaren Medium strömt. Weil Sternenentstehungsgebiete neben Supernovae eine entscheidende Rolle als "Quellen" für solche Gasströme spielen, liege die Vermutung nahe, dass in der ganzen Galaxie viele solcher Gasflüsse und Gasblasen zu finden seien.

[science.ORF.at/APA/AP, 30.11.07]
->   Paul Scherrer Institut
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01.01.2010