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Österreich: Relativ wenig Interesse für Wissenschaft  
  Österreicher sind im Vergleich mit anderen EU-Staaten weniger an Wissenschaft interessiert. Für Forschungs-News wird dem Fernsehen am meisten vertraut, bei Jungen holt das Internet aber stark auf.  
Das ergaben Umfragen im Rahmen der am Montag präsentierten Eurobarometer-Studie "Scientific Research in the Media".

Ein Topthema ist laut Studie die Forschung dagegen in Schweden, Dänemark und Frankreich.
->   Scientific Research in the Media (pdf-Datei)
42 Prozent zumindest einigermaßen interessiert
42 Prozent der Österreicher gaben in der Umfrage an, an Wissenschaft "sehr" oder "einigermaßen interessiert" zu sein. Zum Vergleich, in Schweden interessieren sich 80 Prozent wenigstens einigermaßen für Wissenschaft, in Dänemark und Frankreich jeweils 79 Prozent.

Der Durchschnitt der EU-27 liegt bei 57 Prozent, ein Wert, den beispielsweise Deutschland erzielte. Am unteren Ende der Skala finden sich Tschechien (34 Prozent), Rumänien (32 Prozent) und Bulgarien (24 Prozent).

Am beliebtesten EU-weit: Sport, Unterhaltung und Politik.
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Naturwissenschaftlicher Fokus
Auch wenn die Studie angibt, das prinzipielle Interesse an Wissenschaften in der EU zu untersuchen, spiegelt sie in den Detailergebnissen rein das Interesse an Naturwissenschaften wider. Abgefragt wurde das Interesse an Medizin (Spitzenreiter EU-weit mit 62 Prozent), Umwelt (Platz 2, 42 Prozent), Energie (3. Platz, 19 Prozent) etc.

Harald Pitters, Projektleiter "Eurobarometer" am Österreichischen Gallup-Institut meinte gegenüber science.ORF.at: "Bei der Interpretation der Ergebnisse ist es unerlässlich darauf hinzuweisen, dass der Fokus der Studie auf den Naturwissenschaften lag und geisteswissenschaftliche Forschungsgebiete - wie Geschichte oder Philosophie - weitgehend unberücksichtigt blieben."
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Relativ zufrieden, Einfachheit am wichtigsten
Was die Zufriedenheit mit der Berichterstattung über Wissenschaft in den Medien angeht, liegt Österreich weit weniger abgeschlagen. Den höchsten Zufriedenheitsgrad ermittelte die Studie für Finnland mit 78 Prozent (sehr oder halbwegs zufrieden). Österreich liegt mit 66 Prozent an achter Stelle und damit über dem EU-Schnitt von 56 Prozent. Schlusslichter sind Portugal (40 Prozent), Rumänien (39 Prozent) und Bulgarien (38 Prozent).

Einen Spitzenwert nimmt Österreich dafür bei der Beantwortung der Frage ein, was bei einer Wissenschaftsnachricht am wichtigsten ist: 57 Prozent bevorzugten hier die "Einfachheit der Darstellung", 38 Prozent im EU-Schnitt.

In den Niederlanden und Schweden ist hingegen rund der Hälfte der Befragten am wichtigsten, dass eine Wissenschaftsnachricht mit den eigenen Belangen eng zusammenhängt.
Fernsehen am beliebtesten, Internet holt auf
Fernsehen ist das beliebteste Medium in der EU, um wissenschaftliche Informationen zu bekommen. 61 Prozent schauen regelmäßig (16 Prozent) oder gelegentlich (45 Prozent) entsprechende TV-Programme. Auf Rang zwei der beliebtesten Medien finden sich mit 49 Prozent Zeitungen und Magazine.

Für 68 Prozent der EU-Bürger ist TV auch das vertrauenswürdigste oder wenigstens das zweitvertrauenswürdigste Medium, um Informationen über wissenschaftliche Themen zu beziehen. Es folgen Zeitungen mit 41 Prozent, Radio (26 Prozent) und das Internet (23 Prozent).

Bei einem Blick auf die Generationen ändern sich allerdings die Verhältnisse: Bei den 15- bis 24-Jährigen liegt zwar auch das Fernsehen an erster Stelle, aber bereits 30 Prozent geben laut Gallup Österreich an, gegenüber dem Internet am meisten Vertrauen zu haben.

[science.ORF.at/APA, 3.12.07]
->   Weitere Studien zu dem Thema
 
 
 
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01.01.2010