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Caritas bietet Psychotherapie für arme Kinder  
  Im Projekt "Hoffnung für morgen" bietet die Caritas von Armut und Obdachlosigkeit bedrohten Kindern kostenlose psychotherapeutische Betreuung an. Auch die Eltern werden in die Therapie integriert.  
Gefühl des Ausgeschlossenseins
Kinder aus armen Familien leiden nicht nur unter finanziellen Einschränkungen. Sie leiden besonders daran, nicht dazu zu gehören und sich ausgeschlossen zu fühlen.

Die Caritas gibt diesen Kindern die Möglichkeit, sich zu artikulieren und durch psychotherapeutische Betreuung wieder in ein geordnetes Leben zu finden.
Geld für Therapie fehlt
Konstanze Eppensteiner, Leiterin des Caritas Familienzentrums der Erzdiözese Wien, auf Radio Österreich 1:

"Die Eltern von armen Kindern könnten sich eine Psychotherapie nie leisten. Sie merken aber, dass es ihren Söhnen und Töchtern nicht gut geht. Dass sie sich zurückziehen oder besonders aktiv und aggressiv sind. Oftmals werden die Kinder in der Schule auffällig und die Lehrer schlagen Alarm."
Therapie als sichere Insel
In der psychotherapeutischen Betreuung der Caritas können die Kinder ihre Erlebnisse mitteilen und verarbeiten. In Malstunden zum Beispiel können sie ihre Anliegen ausdrücken. Therapeuten begleiten sie dabei.

Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 19 Jahren sind im Rahmen des Projekts bereits in Behandlung. Einige Kinder kommen aus Flüchtlingsfamilien, die traumatische Gewalterlebnisse verarbeiten müssen. Die meisten sind Kinder aus zerrütteten österreichischen Familien, die keine regelmäßigen Tagesabläufe kennen. Ihnen hilft die Therapie, Ruhe zu finden. Die Therapiestunden sind für sie sichere Inseln. Die Kinder finden darin eine Stütze für ihren Alltag.
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Gesprächstherapie für Jugendliche
Die Haupttherapie bei Kindern ist Spieltherapie, bei Jugendlichen ist es das Gespräch. Jugendliche müssen erst einmal Vertrauen fassen. Sie sind im Alltag ständig damit konfrontiert, dass ihnen gesagt wird, was sie tun sollen oder nicht tun sollen. Die Psychotherapeuten respektieren sie in ihrer Art und Weise, wie sie Dinge ausdrücken. Gemeinsam versuchen sie zu ergründen, warum sie schlechte schulische Leistungen haben, warum sie geklaut oder gelogen haben. Auch Maltherapie wird bei Jugendlichen angewandt.
->   Das Familientherapiezentrum der Caritas Wien
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Auch Eltern-Beratung wird angeboten
Auch die Eltern werden im Rahmen der Therapie beraten. Die Psychotherapeuten unterstützen sie dabei, notwendige Veränderungsschritte zu erkennen und gemeinsam mit den Kindern umzusetzen.

Die Lebensumstände für das Kind sollen verbessert werden, damit sich die Symptomatik verbessert. Nach Scheidungen zum Beispiel werden sie von den Psychotherapeuten in die neue Struktur begleitet.

Edith Bachkönig, Ö1 Wissenschaft, 4.12.07
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01.01.2010