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Braunalgen stinken bei Attacke  
  Braunalgen schützen sich laut Studie mit einem übelriechenden Cocktail aus zwei Gasen und einer Säure vor dem Gefressenwerden. Nur die Kombination aus allen drei Bestandteilen schreckt Feinde ab.  
Entdeckt wurde die unappetitliche Mischung der Braunalge Dictyota dichotoma von Mitarbeitern des Instituts für Anorganische und Analytische Chemie der Universität Jena gemeinsam mit Kollegen aus Lausanne (Schweiz) und Atlanta (USA).
Nur die Kombination hält Feinde fern
Das Überraschende dabei sei, dass nur die Kombination aller drei Substanzen - Trimethylamin (TMA), Dimethylsulfid (DMS) und Acrylat - kleine Krebse vom Fressen abhalte, sagte Chemiker Georg Pohnert.

Neu sei auch, "dass marine Krebse Duftbouquets wahrnehmen können."
Bei Attacke: Stinken
Die drei Substanzen produziert und speichert die Alge, um ihren Wasser- und Salzhaushalt zu regulieren. Erst bei einer Verletzung, etwa durch den Biss eines Tieres, würden die Substanzen freigesetzt. Sie verbreiten einen Geruch, den Pohnert als "etwas fischig und dumpf schwefelig" beschreibt.
Verschiedene Menüs serviert
Die Chemiker wiesen in mehreren Versuchen nach, dass gerade dieses Duftaroma die kleinen Krebse davon abhält, die Algen zu fressen. Dafür wurde den wenigen Millimeter großen Tieren Futter in verschiedenen Zusammensetzungen gereicht.

Dabei zeigte sich, dass keine der drei Substanzen allein die Krebse auf Distanz hielt, auch nicht eine Kombination aus jeweils zwei Komponenten.

[science.ORF.at/APA/dpa, 11.12.07]
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->   Das Stichwort Algen im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010