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Forschungsprogramm >node< zieht Bilanz  
  Wie demokratisch sind Institutionen der EU? Fördern Online-Diskussionen Demokratie? Derartige Fragen wurden im Forschungsprogramm >node< gestellt, das am Freitag Bilanz zieht.  
>node< - so wie auf Englisch der "Knoten" - steht als Kürzel für "new orientations for democracy in europe". Das Forschungsprogramm lief in den Jahren 2002 bis 2006 und ist nun beendet.

Die Forschungsarbeiten im Bereich der Gesellschaftswissenschaften widmeten sich z.B. der Bürgerbeteiligung oder den Beziehungen zwischen öffentlichen Institutionen. Forschungspolitische Ziele von >node< waren z.B. Stimulation fächerübergreifender Forschung und die Förderung von Nachwuchswissenschaftern.

Abgewickelt wurde das Förderprogramm vom ehemaligen Bildungsministerium und in der Endphase vom Wissenschaftsministerium.
->   >node<
Demokra-TISCHE und Demokratie-Cafes
"Wissenschaft der Demokratie" - das ist ein weites Feld. Anders gelesen lautet der Slogan "Wissen schafft Demokratie" und dem wollte das Demokratieforschungsprogramm >node< ebenfalls gerecht werden, schildert die Koordinatorin Martina Hartl vom Wissenschaftsministerium (Abt. Gesellschaftswissenschaften) auf Radio Österreich 1:

"Wissen schafft Demokratie - das war natürlich ein hoch gegriffener Slogan. Wir haben aber versucht, das Thema Demokratie und Demokratieforschung an Zielgruppen zu vermitteln und mit ihnen in Diskussion zu treten. Wir hatten bspw. den 'Demokra-TISCH' mit dem wir z.B. am Bahnhof, am Stephansplatz oder im Seniorenheim mit Leuten über Demokratie diskutiert haben.

Wir haben auch versucht, über Demokratie-Cafes Leute für das Thema zu interessieren. Dabei haben öffentliche Diskussionen in Cafes stattgefunden; z.B. in Wien, Eisenstadt und Graz.Und als dritte Maßnahme haben wir mit Jugendlichen einen Videoclip-Wettbewerb veranstaltet, wo uns Jugendliche in 30 Sekunden gesagt haben, was für sie Demokratie ist."
->   Videoclip-Wettbewerb Demo-Crazy
->   Demokra-TISCH
Knoten- und Verknüpfungspunkt
Auch für das Kürzel >node< war eine zweite Lesart intendiert, so die Koordinatorin Martina Hartl im ORF-Radio:

">node< als Knotenpunkt und als Verknüpfungspunkt ist insofern eingelöst worden, als in den Projekten auf nationaler Ebene Universitäten mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen sehr stark kooperiert haben. Und auch auf internationaler Ebene hat diese Vernetz geklappt: Von den 250 Forschenden in den Projekten kommen 70 nicht aus Österreich, sondern aus 13 anderen europäischen Ländern."
Demokratieforschende Frauen
Erfreulich für die >node<-Koordinatorin war der relativ hohe Frauenanteil: Von den 30 Projekten waren 40 Prozent von Frauen koordiniert bzw. geleitet. Von den insgesamt 250 Forschenden waren in etwa die Hälfte Frauen.
Ein Ende ist kein Ende
Insgesamt wurden die 30 einzelnen Projekte mit 4,6 Millionen Euro gefördert; das gesamte Programm hatte 5,8 Millionen Euro zur Verfügung (u.a. für die Öffentlichkeitsaktionen wie die erwähnten Cafés, Wettbewerbe oder Veranstaltungen).

Und auch wenn >node< nach drei Calls nun zu Ende ist, sozial- und geisteswissenschaftliche Nachfolgeprogramme sind laut Martina Hartl geplant.

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 14.12.07
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Impulswochen" der Demokratie-Forschung
->   >node< (I): Die Europäisierung der Gesetzgebung
->   >node< (II): Wie demokratisch ist e-government?
->   >node< (III): Männerdomäne Verkehrspolitik
->   >node< (IV): Bürgerbeteiligung mittels Internet
 
 
 
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01.01.2010