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Rechnungshof kritisiert GEN-AU-Programme  
  Nach Prüfung zweier GEN-AU-Forschungsprojekte zum Thema Protemik und Bioinformatik äußert der Rechnungshof Kritik: Bei Kostenrechnung und Projektentwicklung seien Fehler passiert.  
GEN-AU: Neunjähriges Programm
Das Genomforschungsprogramm GEN-AU ist auf Initiative des damaligen Bildungsministeriums (heute: Wissenschaftsministerium) angetreten, um Projekte rund um die Analyse von Struktur und Funktion des menschlichen Genoms oder der Genome wissenschaftlich und wirtschaftlich interessanter Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen zu forcieren. Die erste Ausschreibungsrunde lief 2001 an, das Programm wurde auf neun Jahre angelegt und sollte mit rund 100 Millionen Euro dotiert werden.

Die geförderten Forschungsprojekte "Austrian Proteomics Platform" (APP) und "Bioinformatik Integrationsnetzwerk" (BIN) sollten einerseits zur Stärkung der betreffenden Forschungszweige in Österreich führen. Proteomik ist die Wissenschaft von den Genprodukten, also den Proteinen. Bioinformatik beschäftigt sich etwa Analyse großer Datenmengen in Gendatenbanken mittels statistischer Methoden. Über die Projekte sollten aber auch ausdrücklich eine Plattform für Proteomik bzw. ein Netzwerk für Bioinformatik aufgebaut werden, es sind jeweils mehrere Unis und private Forschungseinrichtungen beteiligt.
Fehlende Kostentransparenz
Beide Forschungsvorhaben waren von 2002 bis 2005 in der ersten Förderungsrunde beteiligt und sind nun als APP II bzw. BIN II in der zweiten Runde. Das Bildungsministerium habe es verabsäumt, konkrete Vorgaben für die Beurteilung der Zweckmäßigkeit und der Wirtschaftlichkeit des Einsatzes der Mittel für diese Projekte festzulegen, bemängelt der Rechungshof in einem heute veröffentlichten Bericht.

Nicht nachvollziehbar seien etwa die sogenannten Overheadkosten für beide Projekte, also etwa für die Benutzung von Universitätseinrichtungen oder Geräten. Die Verrechnung basierte jeweils nicht auf den Ergebnissen einer Kostenrechnung, so der RH-Bericht.

Neben der Geldquelle GEN-AU hätten die beiden Forschungsvorhaben auch andere Förderungen beantragt und bekommen, so die Prüfer weiter. Diese Quellen seien weder in den Förderungsauftragen ersichtlich, noch hatte das Bildungsministerium einen Überblick über derlei zusätzliche Geldquellen. Eine Beurteilung der Gesamtkosten der Projekte sei so durch das Ministerium nicht möglich. Das berge unter anderem die Gefahr von Doppelförderungen.

[science.ORF.at/APA, 20.12.07]
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01.01.2010