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ÖAW: Verjüngt und reformiert ins neue Jahr  
  Mit Jahresbeginn ist die Reform der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Kraft getreten. Man habe "zeitgemäße Führungsstrukturen" installiert und Entscheidungsabläufe vereinfacht.  
Das erklärte ÖAW-Präsident Peter Schuster im Gespräch mit der APA. Dazu wurden drei neue Aufsichts- und Beratungs-Gremien geschaffen. Zur Verjüngung der Akademie wurde eine "Junge Kurie" für vielversprechende Nachwuchswissenschafter gegründet, die sich im Frühjahr konstituieren soll.
70 Jahre Durchschnittsalter
Trotz Bemühungen der ÖAW, in den vergangenen Jahren auch jüngere Mitglieder in ihren Kreis aufzunehmen, liegt das Durchschnittsalter der Mitglieder der 160 Jahre alten Institution bei rund 70 Jahren - weshalb immer wieder Rufe nach einer Verjüngungskur der Gelehrtengesellschaft laut wurden.

Für frisches Blut soll nun die "Junge Kurie" sorgen. Die ersten 38 Mitglieder sollen herausragende Nachwuchswissenschaftler werden, die entweder den österreichischen START-Preis oder den European Young Investigators Award (EURYI) erhalten haben.

Weil der überwiegende Teil davon Naturwissenschaftler sind und nur eine Frau darunter ist, soll nun eine vom ÖAW-Präsidium eingesetzte Jury 16 weitere Personen, etwa Apart-Stipendiaten, für die "Junge Kurie" nominieren und so den geringen Anteil an Frauen sowie an Geistes- und Sozialwissenschaftlern heben. Schuster geht davon aus, dass die Gesamtsitzung im April die Vorschläge bestätigen wird, gleich darauf soll sich die "Junge Kurie" konstituieren.
Prinzip der Selbstergänzung
Von da an sollen die Mitglieder der "Jungen Kurie" - so wie bei der ÖAW üblich - nach dem Prinzip der Selbstergänzung von den Jung-Akademie-Mitgliedern selbst ausgesucht werden, allerdings müssen die Kandidaten von der Gesamtsitzung bestätigt werden.

Maximal 70 Mitglieder werden zur "Jungen Kurie" gehören, die Mitgliedschaft ist auf acht Jahre begrenzt, es soll auch ein Alterslimit geben, dessen Grenze allerdings noch in Diskussion ist.
Gesamtverjüngung ad acta
Nicht verwirklicht wurde eine angedachte Änderung des Reglements zur Verjüngung der Gesamt-Akademie. Nach den aktuellen Statuten ist die Zahl der "wirklichen ÖAW-Mitglieder" mit 90 begrenzt, wobei Personen über 70 Jahre nicht mehr dazu gezählt werden. Um jüngere Mitglieder wählen zu können, war geplant, die Altersgrenze auf 65 Jahre zu senken.

Schuster nennt zwei Gründe dafür, dass dieser Plan nicht verwirklicht wurde: Einerseits sei vorhersehbar, dass zwischen 2009 und 2011 auch mit der derzeitigen Regelung viele Plätze frei würden, weil viele Mitglieder dann 70 Jahre alt würden. Außerdem hätten "unsere Demographen gesagt, dass man für eine gesunde Entwicklung der Akademie nicht nur junge Mitglieder zuwählen darf", sondern sowohl junge als auch ältere Mitglieder aufnehmen müsse.

[science.ORF.at/APA, 3.1.08]
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01.01.2010