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Ausstellung: Zweitältester Menschenfund Europas  
  Die zweitältesten Fundstücke vom frühen modernen Menschen in Europa sind ab heute in einer Ausstellung im Naturhistorischen Museum (NHM) in Wien zu sehen.  
Die Schädel-, Zahn- und Knochen-Funde wurden bereits im 19. Jahrhundert in einer Höhle nahe dem tschechischen Dorf Mladec (deutscher Name: Lautsch) in Südmähren entdeckt und 2005 auf ein Alter von 31.000 Jahren datiert.

Das NHM hat nun die Fundstücke aus seinen Archiven geholt und präsentiert sie im Rahmen der Ausstellung "Kinder der Eiszeit" von heute, Donnerstag, bis 26. Mai, wie das Museum in einer Aussendung mitteilte.
Schädel, Kiefer und Zähne
 
Bild: APA/NHM

Der Fund aus der Höhle von Mladec zählt laut dem NHM zu einem der umfangreichsten des frühen modernen Menschen in Europa.

Er enthält die Schädelteile, Kiefer und Zähne von mindestens fünf Individuen - darunter sind neben Überresten von erwachsenen Männern und Frauen auch jene von Kindern. Bei den menschlichen Überresten wurden auch archäologische Artefakte gefunden.

Die erste absolute Datierung der Funde gelang den Forschern der Uni Wien und des NHM 2005, ihre Untersuchung wurde in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlicht. Älter als die Fundstücke von Mladec - allerdings weniger umfangreich - sind nur Ausgrabungen aus Rumänien, wie das NHM damals mitteilte.
"Zwillingsbestattung" vom Kremser Wachtberg
 
Bild: NHM

Die Ausstellung "Kinder der Eiszeit" zeigt erstmals auch die neuen eiszeitlichen Funde vom Wachtberg in Krems mit dem spektakulären Fund eines Zwillingsgrabs.

Dieses wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) unter Leitung von Christine Neugebauer-Maresch und Grabungsleiter Thomas Einwögerer zwischen 2005 und 2007 geborgen.

Es wird eine Kopie der sogenannten "Zwillingsbestattung" gezeigt. Diese rund 27.000 Jahre alten Gräber von Säuglingen, die mit einem Mammutschulterblatt abgedeckt wurden, gelten nicht nur als die einzig erhaltenen Gräber der Eiszeit in Österreich, sie lassen auch Rückschlüsse zu auf das Sozialverhalten unserer Vorfahren in der jüngeren Altsteinzeit.

[science.ORF.at/APA, 10.1.07]
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Ausstellung "Kinder der Eiszeit" im Naturhistorischen Museum Wien, Burgring 7, 1010 Wien, 10. Jänner bis 26. Mai.
->   Naturhistorisches Museum
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Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Ältester Menschenfund Europas ist 31.000 Jahre alt (19.5.05)
->   Otto Urban: 30.000 Jahre alte Säuglingsbestattungen in Krems-Wachtberg (23.9.05)
 
 
 
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01.01.2010