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Raumsonde "Messenger" erreicht Merkur  
  Dreieinhalb Jahre nach ihrem Start hat die US-Sonde "Messenger" nun den Merkur passiert. Merkur ist der kleinste Planet unseres Sonnensystems, viele seiner Regionen sind noch unerforscht.  
Der Abstand beim Vorbeiflug betrug rund 200 Kilometer, erste Ergebnisse sollen am 30. Jänner veröffentlicht werden. Nach einer rund 7,9 Milliarden Kilometer langen Reise soll die Sonde 2011 in eine Umlaufbahn um Merkur einschwenken und den sonnennächsten Planeten unseres Systems ein Jahr lang umkreisen.
Geologie und Magnetismus erforscht
"Die Raumsonde sammelt weiter Bilder und andere wissenschaftliche Daten, während sie sich nun von der beleuchteten Seite des Merkurs entfernt", berichtete "Messenger"-Systemingenieur Eric Finnegan von der Johns-Hopkins-Universität in Laurel (US-Staat Maryland). "Damit dokumentiert sie zum ersten Mal bisher unbeobachtbare Oberflächenregionen des Planeten."

Die Forscher erhoffen sich von der "Messenger"-Expedition unter anderem Aufschluss über die geologische Geschichte des Merkurs sowie über dessen Magnetfeld, über seinen ungewöhnlich großen Metallkern und mögliche Eisvorkommen an den Polen.
Glutofen und Eisschrank
"Messenger" war im Sommer 2004 vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) gestartet. Wegen der starken Sonnenstrahlung am Merkur und der extremen Hitze ist die Sonde mit einem Schutzschild aus Spezialkeramik ausgestattet. Mit Temperaturen von mehr als 450 Grad Celsius ist Merkur tagsüber ein Glutofen - und mit bis zu minus 217 Grad Celsius nachts ein Eisschrank.
Etwas größer als der Mond
Merkur gilt als einer der am wenigsten erforschten Planeten in unserem Sonnensystem. Der Planet ist etwas größer als der Erdmond. Seit der "Degradierung" des Pluto zum Zwergplaneten ist Merkur der kleinste Planet unseres Sonnensystems. Wie Venus und Mars gehört der Merkur zu den erdähnlichen Gesteinsplaneten.

Die Wissenschaftler erhoffen sich von den Daten daher auch Rückschlüsse darauf, wie die Erde entstanden ist. 1974 und 1975 hatte sich die Sonde "Mariner 10" dem Planeten genähert, dabei war aber stets nur eine Seite Merkurs sichtbar. Deshalb sind bisher nur 45 Prozent der Oberfläche bekannt.

[science.ORF.at/dpa, 15.1.08]
->   Messenger - NASA
->   Merkur - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010