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"Messenger" funkt erstes Merkur-Bild  
  Die bisher unbekannte Seite des Merkur nimmt Konturen an: Auf einem von der NASA veröffentlichten Bild der Sonde "Messenger" sind nun kraterübersäte Landschaften zu sehen.  
"Was auf dem Bild zu sehen ist, entspricht den Erwartungen", sagte Tilman Spohn vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. "Allerdings darf man gespannt sein, was die noch nicht veröffentlichten hochaufgelösten Bilder der Sonde zeigen".
Distanz: 18.000 Kilometer
 
Bild: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Carnegie Institution of Washington

Das nun von der NASA veröffentlichte Bild nahm die Sonde aus einer Entfernung von rund 18.000 Kilometern auf - 56 Minuten vor ihrer maximalen Annäherung an den Planeten.

Rechts oben ist ein schwarzer, von Schatten erfüllter Doppelring sehen, dessen (äußerer) Durchmesser rund 200 Kilometer beträgt. Es handelt sich dabei um den Vivaldi-Krater, der nach dem italienischen Komponisten Antonio Lucio Vivaldi (1678-1741) benannt wurde. Das Bild löst Oberflächendetails auf, die rund einen Kilometer groß sind.
Bis dato einzige Aufnahmen aus den 70ern
Die bis dato einzigen Aufnahmen des Merkur hatte vor mehr als 30 Jahren die NASA-Sonde "Mariner 10" zur Erde gefunkt. Bei insgesamt drei Vorbeiflügen an Merkur 1974 und 1975 fotografierte "Mariner" allerdings immer dieselbe Seite des kleinsten Planeten unseres Sonnensystems. Auch auf diesen Bildern zeigte sich der Planet als von vielen Kratern übersäht.

Von der "Messenger"-Mission erwarten die Experten nun wertvolle Erkenntnisse über den noch weitgehend unerforschten Planeten und seine bislang unbekannte Hemisphäre: Die Instrumente an Bord der Sonde sollen die Merkur-Oberfläche chemisch und geologisch untersuchen sowie seine dünne Atmosphäre erforschen.
Zwei weitere Passagen geplant
"Messenger" hatte seine Reise zum Merkur im August 2004 von Cape Canaveral aus im US-Bundesstaat Florida angetreten. Für Oktober dieses Jahres und September 2009 sind zwei weitere Vorbeiflüge an Merkur geplant, ehe die Sonde dann im März 2011 in eine Umlaufbahn um Merkur einschwenken soll. Bis dahin wird "Messenger" rund 7,8 Milliarden Kilometer zurückgelegt haben.

[science.ORF.at/AFP, 17.1.08]
->   Messenger - John Hopkins University
->   Messenger - NASA
 
 
 
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01.01.2010