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"Laien" forschen an kanadischem Satelliten  
  MOST lautet die Abkürzung für ein kanadisches Weltraumprojekt, an dem sich das Astronomie-Institut der Uni Wien beteiligt. Nun dürfen auch drei Schulklassen und drei Hobby-Vereine am MOST-Satelliten forschen.  
Das Projekt "Das Universum im Koffer - MOST für alle" wird vom Wissenschaftsfonds FWF gefördert, da es Wissenschaft für die Öffentlichkeit zugänglich mache.
Profi-Gerät für Hobby-Forscher
So klein wie ein Koffer ist der kanadische Satellit MOST. Dennoch kann er messen, wie sich die Helligkeit von Sternen ändert und damit helfen, das Universum zu verstehen.

Daten von MOST werden auf der Erde von drei Bodenstationen empfangen - eine ist am Institut für Astronomie der Universität Wien. Diese Daten dürfen nicht nur Profis nutzen, sondern nun auch Hobbyforscher:

"Wir haben beschlossen, weltweit erstmals ein Profi-Gerät der Astronomen für eine breite Öffentlichkeit bereitzustellen",
sagt Jürgen Öhlinger in Radio Österreich 1. Der Mitarbeiter des Universitätsinstituts für Astronomie leitet das Kommunikationsprojekt "Das Universum im Koffer - MOST für alle".
Daten von kanadischem Satelliten
Im Vorjahr konnten sich Amateur-Astronomen bei der Wiener Universitätssternwarte bewerben. In die engere Auswahl kamen zehn Anträge und letztlich hat das kanadische MOST-Kontrollzentrum sechs zugelassen: drei Schulen und drei Vereine bzw. Einzelpersonen wurden ausgewählt; sie können nun eigenen Forschungsfragen nachgehen.

Die vom Satelliten MOST für die Hobby-Projekte benötigten Daten werden dem Kontrollzentrum in Kanada übermittelt, der Satellit wird daraufhin für die Beobachtung vorbereitet. Die von MOST gewonnenen Daten werden über die weltweit drei Bodenstationen empfangen und den österreichischen Hobby-Forschern zur weiteren Analyse zur Verfügung gestellt.
Junge Menschen, junge Sterne
"Eines der Projekte beschäftigt sich mit jungen Sternen und wird auch von jungen Menschen bearbeitet - von zwar von einer Schülergruppe aus dem BG/BRG Mattersburg. Die Gruppe macht das im Rahmen des Physikunterrichts.

Der Aufbau von Sternen allgemein und die Sternentwicklung werden dabei anhand von jungen Sternen erklärt", erläutert Jürgen Öhlinger auf Radio Österreich 1.
Amateure inspirieren Profis
Ein steirischer Astronomie-Verein hat die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Uni Wien sogar zu einer neuen Forschungsfrage angeregt, schildert Jürgen Öhlinger vom Astronomie-Institut:

"Die haben die Beobachtung eines Doppelsterns vorgeschlagen ¿ der war bisher nicht im MOST-Programm vorgesehen. Mittlerweile hat sich aber bei der Analyse der ersten Daten herausgestellt, dass das ein sehr spannender Stern ist. Nun wurden auch Experten zum MOST-Science-Team hinzugezogen, die ebenfalls mit dem Datenmaterial arbeiten wollen."

Dabei handelt sich um TT Ari im Sternbild Widder. Es ist ein Doppelsternsystem ("kataklysmisch Veränderliche") ¿ dabei wird laut Jürgen Öhlinger ständig Sternmaterial von einem Stern zum anderen abgezogen. Das verursache Helligkeitsveränderungen und Veränderungen der Sternphysik.

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 25.1.08
->   Projekt "Das Universum im Koffer"
->   Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung FWF
->   Institut für Astronomie der Universität Wien
Weitere Beiträge zum Satelliten MOST auf science.ORF.at:
->   Sternen-Stethoskop stellt Sonnen-Theorie in Frage (1.7.04)
->   Österreichs Beteiligung an "Planeten-Jägern" (23.10.03)
 
 
 
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01.01.2010