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"Weltraumkrankheit": Woran Astronauten leiden  
  Heute soll das europäische Forschungslabor Columbus an die ISS montiert werden - Hauptthema in den Medien ist allerdings eine mögliche Erkrankung des deutschen Astronauten Hans Schlegel.  
Übelfaktor Schwerelosigkeit
Von der "Weltraumkrankheit" war inoffiziell die Rede - Schwindel und Unwohlsein infolge der Schwerelosigkeit; ein Problem vieler Astronauten, die sich erst anpassen müssen. Was bei Schwerelosigkeit im Körper passiert, schildert der ehemalige deutsche Astronaut Thomas Reiter im ZDF:

"Da laufen viele Effekte ab. Zum Beispiel verschiebt sich die Gewebeflüssigkeit in den Oberkörper. Man verliert die Eingaben in unsere Vestibularsysteme (Anm. Gleichgewichtsorgan) im Innenohr - und damit muss unser Gehirn erst zurechtkommen."
Geheimniskrämerei
Worunter gestern der 56jährige Deutsche Hans Schlegel tatsächlich gelitten hat, ist unklar - die NASA berichtete von "gesundheitlichen Problemen", das deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum von "Messwerten, die zur Vorsicht geraten haben" und die Europäische Raumfahrtagentur ESA wies Spekulationen um Schlegels Gesundheit zurück: die medizinischen Daten seien "Privatangelegenheit" zwischen dem betroffenen Astronauten und seinem ärztlichen Betreuer.
Basteln im All
Heute geht es dem deutschen Astronauten Schlegel angeblich wieder "sehr gut" (Zitat ESA), doch muss er an Bord der Internationalen Raumstation bleiben und am Nachmittag seine beiden jüngeren US-amerikanischen Kollegen beim spektakulären Schrauben in der Schwerkraft beobachten.

Sechseinhalb Stunden sind dafür anberaumt: Das Forschungslabor Columbus wird mit Kranarm in seine Position ganz vorne an der ISS gehievt und montiert. Verdrahtet wird das Bauteil an zwei weiteren Weltall-Handwerker-Terminen - und dabei, so heißt es von der ESA, soll der deutsche Astronaut Schlegel dann doch Hand anlegen.
"Keine psychische Vorbereitung"
Körperlich seien Außeneinsätze extrem anstrengend, berichtet der ehemalige Astronaut Gerhard Thiele dem deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum DLR, darauf trainieren Astronauten lange in der Kraftkammer hin. Körperliche Routine auch gegen Psychostress:

"Eine besondere psychische Vorbereitung gibt es in diesem Sinne nicht. Man stellt sich mental darauf ein, dass man wirklich jeden Handgriff kennt; für den Fall, dass eine Abweichung notwendig ist, dass man auch weiß, wie man auf den ursprünglichen Ablauf zurückkehren kann."
->   DLR (Videoclip mit Gerhard Thiele)
Verzögerung auch für Atlantis
Aufgrund des um einen Tag verschobenen, ersten Außenbordeinsatzes wird auch die Landung von Space Shuttle Atlantis einen Tag später stattfinden - und zwar morgen Nachmittag am Kennedy Space Center in Florida.

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 11.2.08
->   ZDF
->   Columbus - Wikipedia
->   Was ist die Weltraumkrankheit? - Hessischer Rundfunk
 
 
 
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01.01.2010