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Planetenbildung durch Stern-Recycling  
  US-Forscher berichten, dass der 1.000 Lichtjahre entfernte Stern "BP Piscium" einen anderen Stern gewissermaßen verschluckt habe - und aus dessen Überresten nun neue Planeten formt.  
Astronomen um Carl Melis von der University of California in Los Angeles hatten den ungewöhnlichen Stern bereits im Januar auf einem Kongress vorgestellt. Nun legte Melis eine detaillierte Studie vor.
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Die Studie "Gas and Dust Associated with the Strange, Isolated, Star BP Piscium" ist im "Astrophysical Journal" erschienen.
->   Preprint der Studie
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Stern ist älter als angenommen
Einen Hinweis auf das Alter von Sternen gibt ihr Lithiumgehalt. Je weniger davon im Lichtspektrum nachweisbar ist, desto älter ist ein Stern. Das Lichtspektrum von BP Piscium lässt auf einen geringen Lithiumanteil schließen.

Erstaunlicherweise ist BP Piscium von einer Gas -und Staubschicht umgeben, aus der Planeten entstehen können. Normalerweise findet sich so eine solche Gasschicht ausschließlich bei jungen Sternen.
Energie vom Ex-Nachbar
Die Gasschicht sei nur dadurch zu erklären, dass BP Piscium offenbar einen jüngeren, ehemals benachbarten Stern aufgenommen habe, so Melis. Dieser würde in der Atmosphäre von BP Piscium zirkulieren und Gas für die äußere Schicht produzieren.

Um die Ergebnisse zu untermauern, will Melis in Hinkunft Röntgenstrahlen einsetzen. "Röntgenstrahlen werden uns hoffentlich Gewissheit über das Alter von Sternen geben, denn jüngere Sterne haben eine höhere Röntgenaktivität als ältere."

[science.ORF.at, 11.2.08]
->   Carl Melis, University of California
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01.01.2010