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Saturnmond Titan: Gigantisches Kraftstoff-Reservoir  
  Der Saturnmond Titan besitzt hunderte Male mehr flüssige Kraftstoffe als alle Öl- und Gasreserven der Erde zusammen. Das haben aktuelle Radarmessungen der Raumsonde "Cassini" ergeben.  
Bei -179 Grad Celsius regneten dort Kohlenwasserstoffe wie Methan und Ethan vom Himmel und formten große Seen, berichten die europäische Raumfahrtagentur ESA und die US-Raumfahrtbehörde NASA.
"Eine Kohlenstoff-Chemiefabrik"
"Titan ist bedeckt von kohlenstoffhaltigem Material - er ist eine gigantische Kohlenstoff-Chemiefabrik", sagte Ralph Lorenz von der Johns-Hopkins-Universität, der die Auswertung der Radarmessungen geleitet hat. Die Ergebnisse stellt sein Team in den "Geophysical Research Letters" (Bd. 35, L02206) vor.

Das Radar der US-europäischen Raumsonde hatte mehrere hundert Seen und große Dünengebiete auf dem Saturnmond aufgespürt, der sich in eine dichte Wolkendecke hüllt und damit direkten optischen Beobachtungen entzieht.
Nutzung sehr unwahrscheinlich
 
Bild: Steven Hobbs

Außer den Seen bestehen auch die Dünen nach Annahmen der Forscher aus kohlenstoffhaltigem Material. Sie bedecken rund ein Fünftel der Mondoberfläche und übersteigen damit mehrere hundert Male die irdischen Kohlevorräte.

Dank der ausführlichen Radarmessungen lasse sich nun das Volumen der Kohlenstoffverbindungen auf dem Mond abschätzen: Die Methan- und Ethan-Seen (Bild oben: künstlerische Darstellung) enthalten demnach mehr als 30.000 Kubikkilometer flüssige Kohlenwasserstoffe - das entspricht dem anderthalbfachen Wasservolumen der Ostsee -, die Dünen mehr als 200.000 Kubikkilometer.

Realistische Aussichten auf eine Nutzung dieser Brennstoffvorräte für den Menschen gibt es jedoch nicht.

[science.ORF.at/dpa, 14.2.08]
->   ESA - Titan¿s surface organics
->   NASA - Titan¿s surface organics
->   Titan - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010