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Neue Suchmethode für Exoplaneten  
  Astronomen um Svetlana Berdyugina von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich haben eine neue Nachweismethode für Planeten in fernen Sonnensystemen entwickelt.  
Sie setzen bei ihren Beobachtungen Polarisation ein und können so den meist deutlich stärker strahlenden Stern des jeweiligen Systems herausfiltern, meldet die Zeitschrift "Astronomie Heute" in ihrer jüngsten Ausgabe.
In der Mehrzahl indirekte Nachweise
Direkte Beobachtungen von extrasolaren Planeten - oder kurz: Exoplaneten - gelingen nur in Ausnahmefällen, etwa wenn der Planet selbst sehr heiß ist und daher im Infrarotbereich strahlt. Auch bei sehr großen Planeten, die um schwach leuchtende Sterne kreisen, gelangen bisher direkte Aufnahmen.

Ansonsten mussten sich die Astronomen bei Beobachtung und Erforschung auf indirekte Methoden verlassen. So verdunkeln vor ihrem Stern vorbeiziehende Planeten für den irdischen Beobachter minimal, aber mit feinsten Methoden doch messbar, das Licht des Sterns. Durch die Schwerkraft des Planeten kommt es auch zu minimalen Auslenkungen des Sternes, dem sogenannten Wobbeln. Auch damit können Exoplaneten indirekt nachgewiesen werden.

Die ersten indirekten Hinweise auf ferne Planeten gelangen 1995. Die ersten Bilder, also direkte Beobachtungen, datieren auf das Jahr 2005. Damals wurde ein Gasriese mit der fünffachen Größe des Jupiter abgelichtet, der um einen Braunen Zwerg mit der Bezeichnung "2M1207A" kreist.
Verbesserte Suche durch polarisiertes Licht
Durch die Polarisations-Methode könnten die direkten Beobachtungen nun deutlich mehr werden. Die Forscher machen sich dabei den Umstand zunutze, dass das von einem Planeten reflektierte Sternenlicht polarisiert wird. Durch Messung der Polarisation konnten sie so das schwache Planetenlicht von dem viel helleren Licht der fernen Sonne separieren. Im ersten Fall glückte über ein 60-Zentimeter-Teleskop auf La Palma die Beobachtung eines Planeten im System "HD189733".

Da sich die Polarisation mit dem Winkel der Reflexion ändert, konnten die Schweizer Astronomen neben der Größe auch die Umlaufbahn des Planeten bestimmen. Die stärkste Polarisation ergibt sich, wenn der Planet aus der Sicht der Erde halb beleuchtet wird. Pro Umlauf kommt dies zweimal vor.

[science.ORF.at/APA, 20.2.08]
->   Svetlana Berdyugina - ETH Zürich
->   2M1207A - Wikipedia
->   Astronomie Heute
 
 
 
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01.01.2010