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Durch mehr Biosprit droht Meereskatastrophe  
  Wenn die Vereinigten Staaten in Zukunft wie geplant mehr Biotreibstoffe herstellen als bisher, führt dies laut einer Studie zu einer "Meereskatastrophe" im Golf von Mexiko.  
Die angestrebte Produktionssteigerung bei Mais werde dazu führen, dass die "Todeszone" im Golf südlich der USA noch größer wird und noch mehr Fische sterben, erläuterte Simon Donner von der Universität British Columbia in Kanada.
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Die entsprechende Studie "Corn-based ethanol production compromises goal of reducing nitrogen export by the Mississippi River" erscheint online in den "Proceedings of the National Academy of Sciences" (doi: 10.1073/pnas.0708300105).
->   Studie (sobald online)
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Todeszone mit 20.000 Quadratkilometern
Mit der "Todeszone" ist eine Region im Golf von Mexiko gemeint, die unter extremem Sauerstoffmangel leidet und dadurch zu einem Massensterben von Meeresorganismen führt.

Schon jetzt ist die "Todeszone" an der Mündung des Mississippi 20.000 Quadratkilometer groß.
Bis zu einem Drittel mehr Stickstoff
Wenn die USA bis 2022 soviel Mais zur Herstellung von Biotreibstoff anbauen wie geplant, werden Donner zufolge der Mississippi und der Atchafalaya, der ebenfalls in den Golf mündet, um bis zu ein Drittel mehr mit Stickstoff und Phosphor verseucht als bisher.

Die Nährstoffe gelangen durch Überdüngung landwirtschaftlicher Flächen in das Wasser und bringen Algen zum Wachsen; wenn die Algen absterben und sich zersetzen, brauchen sie dafür Sauerstoff, der dann wiederum den Fischen fehlt.

Die von den USA geplanten Gegenmaßnahmen würden mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent scheitern, erklärte Donner, der die voraussichtliche Entwicklung anhand von Computermodellen berechnete.

[science.ORF.at/APA/AFP, 11.3.08]
->   Simon Donner
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Biosprit
 
 
 
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01.01.2010