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Schadstoffcocktail in Küstengebieten  
  In Häfen und Küstenregionen ist die Luftqualität nicht nur wegen der Abgase von Schiffen besonders niedrig. Das Salz der Meere hat offenbar einen potenzierenden Effekt.  
Das berichten Forscher um Hans Osthoff von der University of Calgary im Fachblatt "Nature Geoscience" (doi: 10.1038/ngeo177). Sein Team hat im Jahr 2006 Küstenregionen in Texas und South Carolina untersucht.
Bodennahes Ozon entsteht
"Wir fanden unerwartet hohe Konzentrationen von Luftschadstoffen - in jenen Bereichen, wo sich die Immissionen von Städten und Schiffen mit der salzigen Meeresluft vermischt", berichtet Osthoff. "Man kann davon ausgehen, dass das Problem überall dort besteht, wo industrielle Schadstoffe auf den Ozean treffen, wie das in vielen großen Städten der Welt der Fall ist."

Eine Schlüsselsubstanz, die Osthoff und seine Kollegen fanden, ist das Nitrylchlorid (ClNO2). Es entsteht offenbar während der Nachtstunden durch Reaktion von Stickoxid N2O5 mit dem Chlor des Meerwassers und zerfällt während des Tages unter Einwirkung des Sonnenlichts. Als Endprodukt bleibt Ozon übrig, das auf den Menschen als Reizgas wirkt. Die Studie zeigt, dass bis zu 30 Prozent der bodennahen Ozonproduktion auf diesen Reaktionsweg zurückgehen.

"Die Studie erfasst allerdings nur eine begrenzte Region ", sagt Osthoff. "Als nächstes wollen wir herausfinden, in welchem Ausmaß andere Gegenden davon betroffen sind, etwa das Areal um Vancouver oder die Arktis."

[science.ORF.at, 9.4.08]
->   Hans Osthoff
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01.01.2010