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Herzzellen aus embryonalen Stammzellen gezüchtet  
  Aus menschlichen embryonalen Stammzellen haben US-Forscher drei Arten von Herzzellen gezüchtet. Die verschiedenen Zelltypen entwickelten sich alle aus gemeinsamen Herz-Vorläuferzellen.  
Ihre Untersuchung sei ein wichtiger Schritt zur gezielten Herstellung von Herzgewebe für die Medizin, berichten die Wissenschaftler um Lei Yang von der Mount Sinai School of Medicine in New York.

Eine Transplantation der Vorläuferzellen besserte die Herzfunktion bei Mäusen nach einem Infarkt.
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Die Studie " Human cardiovascular progenitor cells develop from a KDR1 embryonic-stem-cell-derived population" ist am 24. April 2008 online in "Nature" erschienen (doi:10.1038/nature06894).
->   "Nature"
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Drei Zelltypen des Herzens
Bisher war nur von Mäusen bekannt, dass sowohl Herzmuskel- als auch Herzgefäß-Zellen aus einer gemeinsamen Vorläuferzelllinie hervorgehen. Die Wissenschaftler um Lei Yang von der Mount Sinai School of Medicine in New York zeigten nun, dass sich auch aus menschlichen embryonalen Stammzellen zunächst eine solche Vorläuferzelle entwickelt, aus der dann wiederum die drei Zelltypen des Herzens entstanden.

Außer den Herzmuskelzellen waren das die "Innenauskleidung" der Herz-Blutgefäße (Endothelzellen) sowie die Zellen der glatten Gefäßmuskulatur.
Entwicklung zu zuckenden Herzmuskelzellen
 
Bild: Lee Yang

Die Forscher steuerten die Entwicklung der Stammzellen durch die Zugabe verschiedener Moleküle wie etwa Wachstumsfaktoren. Etwa die Hälfte der Vorläuferzellen verwandelte sich in der Zellkultur innerhalb weniger Tage in zuckende Herzmuskelzellen.

Ihr hoher Anteil in der Zellkultur führte dazu, dass bald ganze Lagen der Zellen synchron kontrahierten.

Bild oben: Ein Cluster von Herzzellen, die aus Stammzellen entstanden sind.
Experiment am Mäuseherzen
Dass sich die Vorläuferzellen nicht nur im Reagenzglas in die unterschiedlichen Zelltypen entwickeln, zeigten die Wissenschaftler in Versuchen mit Mäusen: Sie transplantierten dazu fluoreszenzmarkierte menschliche Vorläuferzellen in das Herz der Tiere.

Nach einiger Zeit fanden sie ein Fluoreszenzsignal an allen drei Zelltypen im Mäuseherz. Eine Transplantation der Zellen in das Herz von Mäusen nach einem Infarkt verbesserte die Herzfunktion deutlich im Vergleich zu unbehandelten Kontrolltieren.

[science.ORF.at/APA/dpa, 22.4.08]
->   Mount Sinai School of Medicine
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01.01.2010