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Erstmals vermessen: Jupiters staubiger Ring  
  Der Ring des Jupiter ist bei weitem nicht so bekannt wie jene des Saturn, vermutlich deshalb, weil man ihn nur mit astronomischem Spezialgerät sehen kann. Astronomen haben den Jupiterring nun erstmals genau vermessen: Er ist mit 640.000 Kilometern Durchmesser deutlich größer als bisher gedacht.  
Das berichten Douglas P. Hamilton von der University of Maryland (USA) und Harald Krüger vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau.
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Die entsprechende Studie, "The sculpting of Jupiter's gossamer rings by its shadow" ist im Fachjournal "Nature" erschienen (Bd. 453, S. 72; doi: 10.1038/nature06886).
->   Nature
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Fein wie Zigarettenrauch
Die um den Jupiter kreisenden Staubkörnchen sind der Studie zufolge nur etwa einen tausendstel Millimeter groß. Das entspricht der Größe der Partikel im Zigarettenrauch. Für ihre Publikation haben die Wissenschaftler Daten der US-Raumsonde "Galileo" ausgewertet, die von 1995 bis 2003 durch das Jupitersystem geflogen war.

Für die Bahnen, auf denen die Teilchen um den Jupiter kreisen, spielt nach den neuen Untersuchungsergebnissen der Schatten des Planeten eine größere Rolle als bisher gedacht. Auf der Tagseite des Jupiter werden die Staubpartikel durch die Sonnenstrahlung positiv aufgeladen. Auf der Nachtseite dagegen tragen sie eine negative Ladung. Dieses komplizierte Wechselspiel bestimmt offenbar die Bewegung der Teilchen.
Kosmische CD
 
Bild: Icarus/Elsevier

Obiges Bild zeigt eine schematische Ansicht von Jupiters Ringsystem mit den Umlaufbahnen der inneren Monde. Die US-Raumsonde "Galileo" hat bei ihrer Passage zum ersten Mal die Ringstruktur im Detail untersucht.
"Labor" im Weltraum
Die Ergebnisse sind nach Krügers Darstellung nicht nur für das Verständnis des Jupitersystems von Bedeutung. Da elektrisch aufgeladene Staubteilchen auch bei der Geburt von Planeten eine entscheidende Rolle spielen, seien die Jupiterringe "wie ein Labor", in dem staubige astrophysikalische Prozesse untersucht werden können.

Alle großen Planeten unseres Sonnensystems haben mehr oder weniger ausgeprägte Ringe aus Staubteilchen und Gesteinsbrocken. Während Saturns majestätische Ringe bereits in irdischen Hobbyteleskopen sichtbar werden, sind Jupiters in den 1970er Jahren entdeckte Ringe so hauchzart, dass sie selbst mit Raumsonden nur schwer zu fotografieren sind.

Kürzlich hatte ein internationales Forscherteam unter Beteiligung derselben Max-Planck-Institute mit Hilfe der Raumsonde "Cassini" beim Saturntrabanten Rhea das erste Ringsystem eines Mondes entdeckt.

[science.ORF.at/dpa, 30.4.08]
->   Douglas P. Hamilton
->   Harald Krüger
->   Jupiter - Wikipedia
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01.01.2010