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Texas: Häufiger Todesstrafe für schwarze Täter  
  Nicht nur die Hautfarbe des Opfers, sondern auch jene des Täters ist ein wichtiger Faktor, wenn der Staatsanwalt im US-amerikanischen Bundesstaat Texas auf Todesstrafe plädiert. Eine Studie konnte das erneut belegen.  
Scott Phillips, Soziologe an der Universität Denver (Colorado), hat 500 Mordprozesse analysiert, die zwischen 1992 und 1999 in Harris County stattgefunden haben. Harris County ist jener Bezirk in Texas, in dem die meisten Todesurteile verhängt und exekutiert werden.
Verbrechen verschieden bewertet
Phillips konnte nun belegen, dass über einen afro-amerikanischen Verdächtigen häufiger die Todesstrafe verhängt wird als über weiße Angeklagte.

Als Grund nennt der Soziologe, dass die Schwere eines Verbrechens durch den Staatsanwalt unterschiedlich bewertet wurde - je nachdem, welche Hautfarbe der Verdächtige hatte.
1,75 Mal höhere Wahrscheinlichkeit
Laut seinen Analysen war die Wahrscheinlichkeit, dass bei Morden ohne besondere Begleitumstände (etwa ausgeprägte Grausamkeit oder Vergewaltigung) die Todesstrafe verlangt wurde, bei schwarzen Angeklagten um 1,75 Mal höher als bei weißen Tätern.

Die Studie "Racial Disparities in the Capital of Capital Punishment" erscheint in der nächsten Ausgabe der "Huston Law Review ".

[science.ORF.at, 2.5.08]
->   Universität Denver
->   Das Stichwort "Todesstrafe" im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010