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Kohlmeisen: Frühes Brüten durch Klimawandel  
  Englische Kohlmeisen brüten laut einer Studie wegen des Klimawandels zwei Wochen früher als noch vor knapp 50 Jahren. Die Singvögel optimieren auf diese Weise offenbar ihre Ernährung.  
Die große Masse der Raupen erscheine wegen der wärmeren Frühlingstemperaturen nämlich ebenfalls zwei Wochen früher auf der Bildfläche, berichten die Forscher um Ben Sheldon von der Universität Oxford im Fachjournal "Science" (Bd. 320, S. 800).
Jahrzehntelanges Datensammeln
Wissenschaftler hatten vor einigen Jahrzehnten begonnen, Kohlmeisen (Parus major) im Waldgebiet Wytham Woods bei Oxford zu beobachten. Dabei wurden rund 10.000 Berichte zum Brutverhalten der Vögel gesammelt. Für die jetzt veröffentlichte Untersuchung zur Veränderung des Verhaltens in Reaktion auf den Klimawandel wurden Daten aus den zurückliegenden 47 Jahren ausgewertet. Kohlmeisenweibchen legen demnach ihre Eier heute im Durchschnitt zwei Wochen früher.

"Wir fanden heraus, dass weibliche Vögel in der Kohlmeisenpopulation in der Lage sind, ihr Verhalten von Jahr zu Jahr an die Umweltbedingungen anzupassen", sagte Sheldon. Dies zeige, dass solche Verhaltensänderungen nicht durch genetische Veränderungen bedingt werden müssen. Dennoch sei das Brutverhalten der einzelnen Individuen "überraschend ähnlich".

[science.ORF.at/dpa, 8.5.08]
->   Ben Sheldon
->   Kohlmeise - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010