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ESA sucht neue A(u)stronauten  
  Die Europäische Weltraumorganisation ESA sucht neues Personal. In den 17 Mitgliedsländern, darunter Österreich, startet deshalb am 19. Mai ein Auswahlverfahren für mindestens vier neue Raumfahrer.  
Gesucht werden Frauen und Männer zwischen 27 und 37 Jahren, die ein naturwissenschaftliches, technisches oder medizinisches Studium abgeschlossen haben, körperlich fit sind und zumindest Englisch sprechen.

Forschungs-Staatssekretärin Christa Kranzl (SPÖ) und der ESA-Astronaut und Leiter des ESA-Astronautenzentrums in Köln, Gerhard Thiele, präsentierten am Dienstag in Wien die Details der Auswahl.
ESA hat nur acht Astronauten
Derzeit verfügt die ESA über acht ausgebildete Astronauten. Für den Betrieb der Internationalen Raumstation ISS sind allerdings zwölf notwendig, begründete Thiele die Suche.

Da einige Personen der bestehenden Crew bereits über 50 sind und sich vielleicht auch beruflich neu orientieren wollen, sei nicht auszuschließen, dass man im Endeffekt fünf bis sechs neue Raumfahrer benötige, sagte Thiele.
Flugmedizinisches Zertifikat notwendig
Die Kandidaten werden starker Konkurrenz gegenüber stehen, gerechnet wird mit mindestens 10.000 Bewerbern. Erster Schritt für die Auswahl ist eine Online-Bewerbung, die von 19. Mai bis 15. Juni möglich ist. Für die Bewerbung ist ein flugmedizinisches Zertifikat (JAE-FCL 3 der Klasse 2) notwendig.

"Jemand, der aus medizinischen Gründen keinen Privatpilotenschein bekommt, kann nicht Astronaut werden", sagte Thiele. In die nächste Runde kommen rund 1.000 Kandidaten.

Sie müssen sich einem zweistufigen psychologischen Auswahlverfahren stellen, in dem u. a. fehlerfreies Arbeiten unter Druck, räumliches Vorstellungsvermögen, Teamfähigkeit, etc. getestet werden.
Langes Auswahlverfahren
Die nach drei Runden verbliebenen 80 bis 100 Kandidaten durchlaufen schließlich einen eingehenden medizinischen Test. Dabei geht es nur um den aktuellen Gesundheitsstatus.

"Bei einer Berufslebenszeit von 15 bis 20 Jahren brauchen wir eine Prognose über das medizinische Risiko in diesem Zeitraum", betonte Thiele. In der letzten Runde müssen sich rund 40 Kandidaten einem ausführlichen Bewerbungsgespräch stellen.

Die Auswahl soll im Frühjahr kommenden Jahres abgeschlossen sein, Arbeitsbeginn etwa Sommer 2009. Mit dem ersten Flug eines Mitglieds der neuen Astronauten-Crew sei 2013/14 zu rechnen, so Thiele. Das Anfangsgehalt bezifferte er mit 4.200 Euro netto, dazu kämen aber noch Zulagen.
Bald stolz auf das neue Vorbild?
Kranzl spricht den Österreichern Mut zu, sich zu bewerben. Viele junge Menschen hätten die erforderliche Qualifikation, "seien Sie selbstbewusst und bewerben sich", sagte die Staatssekretärin, die "wahnsinnig stolz wäre, wenn ein österreichischer Astronaut rot-weiß-rote Grüße aus dem All senden würde".

Ein solcher wäre auch ein Vorbild für viele junge Menschen, sich für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern.

[science.ORF.at/APA, 13.5.08]
->   ESA-Astronautenbewerbung
 
 
 
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01.01.2010