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Studie: Sonnenmilch bedroht Korallen  
  Sonnenmilch soll die Haut des Menschen vor Sonnenbrand schützen, für Korallen ist sie jedoch äußerst schädlich. Selbst "kleinste Mengen" des Sonnenschutzes tragen zum Ausbleichen der Korallen bei.  
Zu diesem Schluss kommen Meeresbiologen unter der Leitung des Forschers Roberto Danovaro von der Universität Ancona in einer von der EU-Kommission in Auftrag gegebenen Studie.
Drei verschiedene Sonnencreme-Marken
Die Experten gaben in verschiedenen Weltregionen drei verschiedene Marken von Sonnencreme ins Meerwasser, um deren Folgen für die Vegetation zu prüfen.

Die Versuche wurden in Mexiko, Indonesien, Thailand und Ägypten unternommen.
Kleinste Mengen führen zum Ausbleichen
"Selbst in kleinsten Mengen verursachte der Sonnenschutz innerhalb von 18 bis 48 Stunden das Auftreten eines Schleims aus Algen und Korallenpartikeln; nach 96 Stunden war die Bleiche komplett", heißt es in der Studie.

Auch könnten die Bestandteile der Lichtschutzfilter das Auftreten von Virusinfektionen begünstigen, ein Phänomen, das auch bei Insektenvernichtungsmitteln, Mineralöl und anderen Produkten festgestellt worden sei. Das Ausbleichen der Korallen werde ohnehin seit 20 Jahren durch die Klimaerwärmung und die Umweltverschmutzung vorangetrieben.
In einigen Gebieten bereits verboten
Korallenriffe gehören zu den produktivsten Ökosystemen des Planeten und tragen direkt zum Lebensunterhalt für eine halbe Milliarde Menschen bei.

Rund 60 Prozent der weltweiten Riffe sind jedoch bedroht. In einigen Naturschutzgebieten wurde Sonnenschutz bereits verboten, so zum Beispiel in Tulum in Mexiko.

[science.ORF.at/APA/AFP, 26.5.08]
->   Roberto Danovaro
->   Das Stichwort "Korallen" im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010