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Peru und Chile streiten um Ur-Erdäpfel  
  Peru und Chile streiten über die Herkunft der Erdäpfel: Die chilenische Landwirtschaftsministerin erklärte, 99 Prozent der Kartoffeln weltweit stammten von chilenischen Knollen ab. Peru wies das empört zurück.  
Die Kartoffel komme ursprünglich aus einem Gebiet in den Anden in der Nähe des Titicaca-Sees, das zum größten Teil zum heutigen Peru gehört. Das Land verfügt nach eigenen Angaben über 3.000 Sorten.
Gutachten für beide Seiten
Beide Seiten bemühten die Wissenschaft, um ihren Anspruch auf die Erdäpfel zu untermauern. Der chilenische Forscher Andres Contreras erklärte, archäologische Studien hätte erste Hinweise auf den menschlichen Verzehr von Kartoffeln in Südchile vor rund 14.000 Jahren entdeckt. In Peru sei dies viel später geschehen.

Der Leiter des Nationalen Instituts für Agrar-Innovation in Peru, Juan Risi, bezeichnete die chilenischen Kartoffeln dagegen als "Enkelkinder" der peruanischen.
Gespannte Beziehungen
Die Beziehungen zwischen Chile und Peru sind seit langem gespannt. Chile gewann in einem Krieg vor mehr als 100 Jahren eine südliche Provinz des Nachbarlandes.

Seitdem wird immer wieder gestritten, nicht nur um die Kartoffel, sondern auch um den Pisco, einen Weinbrand, deren Erfindung beide Länder für sich beanspruchen.

[science.ORF.at/APA/AP, 28.5.08]
 
 
 
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01.01.2010